Verflucht, verdammt und Halleluja

Italo-Western

Mit allen Wassern des Genres gewaschen, spielt Enzo Barboni (besser bekannt als E. B. Clucher) in dem schmissigen Spaghetti-Western „Verflucht, verdammt und Halleluja“ gekonnt mit dem Kontrast aus vergänglicher Pionierzeit und dem sich anbahnenden 20. Jahrhundert. Perfekt verkörpert in Terence Hill („Mein Name ist Nobody“, „Die rechte und die linke Hand des Teufels“), der statt auf den Rücken eines Pferdes hier lieber auf den guten alten Drahtesel setzt und als charmanter Engländer beweisen darf, dass er nicht nur zusammen mit Bud Spencer zu den schlagfertigsten Schauspielern aller Zeiten gehört. Völlig unterschiedliche Kulturen treffen hier aufeinander. Die guten alten Haudegen, Western-Männer, wie wir sie kennen- und lieben gelernt haben müssen sich plötzlich mit einem jungen modernen und belesenen Mann auseinandersetzen, der nicht nur gerne Fahrrad fährt, sondern sich auch noch täglich wäscht und Sport treibt.

Inhalt

Blaues Blut im Wilden Westen. Der junge Brite Joe (Terence Hill) erhält von seinem sterbenden Vater den Auftrag, sich von dessen Gaunerfreunden Bull (Gregory Walcott), Prediger (Harry Carey Jr.) und Monkey (Dominic Barto) endlich zu einem richtigen Mann ausbilden zu lassen. Nachdem Joe seine raubeinigen Mentoren in spe bei einem Überfall auf seine Kutsche kennenlernt, scheint die Lehrzeit unter keinem guten Stern zu stehen. Obwohl die unterschiedlichen Männer sich durchaus als ebenbürtig ansehen müssen, haben sie zwar sehr verschiedene Lebensweisen und Stärken auf Ebenen, von denen die anderen keine Ahnung haben, doch bald schon mögen sie sich, ein wenig. Als sich Joe in die schöne Candida (Yanti Somer) verliebt, beginnt der smarte Engländer, ganz neue Seiten an sich zu entdecken. Damit schafft er sich allerdings mächtige Feinde, die nicht mit einem flotten Spruch oder eine Unterhaltung zu bändigen sind. Da muss der Junge im Boxkampf noch dazulernen, vor allem, dass nicht immer fair gekämpft wird. Doch zu viert ist die Gruppe wieder unschlagbar, wie einst mit Joes Vater.

Kritik

Einer der besten Filme mit Terence Hill ohne seinen Partner Bud Spencer. Sowohl auf der DVD als auch auf der Blu-ray sind Ton und Bild sehr gut, gemessen am Alter des Films. Eindeutige Kaufempfehlung, besser kann der Film nicht mehr werden. Der Film macht selbst heutzutage einfach nur gute Laune! Danke Koch Films für die Wiederveröffentlichung dieser Perle. Ewig Suchender verlost eine Blu-ray zum Film. Schickt eine Mail an den Redakteur bis zum 26. Juli.  

In den Extras gibt es das Featurette „Profession Acrobat“ mit Riccardo Pizzuti, die Filmanalyse mit Filmhistoriker Antonio Bruschini, eine Bildergalerie sowie den Trailer und Filmtipps.

Verflucht, verdammt und Halleluja (O: E poi lo chiamarono il magnifico): I / F / Jug 1972; Regie: Enzo Barboni; Darsteller: Terence Hill, Gregory Walcott, Yanti Somer, Harry Carey, Dominic Barto, Riccardo Pizzuti; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 125 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD Master Audio 2.0, Englisch DTS-HD Master Audio 2.0, Italienisch DTS-HD Master Audio 2.0; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Koch Films. Veröffentlichung Verkauf: 11. Juli 2019.

Bewertung: 8,6/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 3/4 – Humor: 3/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4