Erotik / Dramödie
Eine perfekte Kombination aus smarter Filmkunst und humorvoller Erotik – und eine skurrile Liebesgeschichte über zwei seltsame Menschen. „Wet Woman in the Wind“ ist ein japanischer Erotikfilm, Drama und Komödie gleichermaßen, ein schwer zu verstehendes Werk. Aber eins, in dem die weibliche Lust im Mittelpunkt steht und gleich mehrere Frauen ihre Lust ausleben wollen und sich nehmen, was sie wollen. Produziert von Nikkatsu, dem ältesten und renommiertesten Studio Japans, lief „Wet Woman in the Wind“ bereits im offiziellen Programm der Filmfestspiele von Locarno und Busan. Gleich die Eröffnungsszene ist vermutlich der feuchte Traum vieler Männer, hat in der Realität aber wohl noch nie stattgefunden. Später wird es skurril und in einer Szene wirklich erotisch und anregend.
Inhalt
Der erfolgreiche Bühnenautor Kasuke fühlt sich von der Großstadt und von den Frauen genervt. Deswegen hat er sich in eine selbstgebaute Hütte im Wald zurückgezogen. Hier sucht er Ruhe und Abgeschiedenheit, er möchte allein sein und die Zeit für sich nutzen. Dort läuft ihm allerdings die hübsche Shiori über den Weg. Als lebenslustiger Freigeist bietet sie Kasuke unverblümt an, mit ihr zu schlafen – doch der mürrische Kasuke lehnt die Offerte an. Shiori fühlt sich provoziert: Nun will sie Kasuke erst recht verführen! Und so entwickelt sich ein erotisches Duell, bei dem alle Register gezogen werden. Die Frau weiß was sie will und sie nimmt es sich, fast wie Männer es eigentlich tun würden. Schon die Eröffnungsszene ist skurril, lustig und seltsam: Shiori fährt mit dem Fahrrad ins Meer. Kasuke steht nebenan. Sie kommt aus dem Wasser raus und zieht ihr T-Shirt aus, einen BH trägt sie nicht. Offensiv, würde ich sagen… Das ist im weiteren Verlauf nett gemacht, lustig und erotisch, aber irgendwie auch abseits jeder Norm und bisweilen schlicht zu viel des Guten.
Kritik
Aber in der Tradition früherer japanischer Erotikwerke, die für ein westeuropäisches Auge immer schon anders waren. Sex verändert alles, hier werden die Rollenbilder und –klischees umgedreht, wobei in den Erzählungen und Hierarchien schon alles beim Alten bleibt. Kann man sich ansehen und drüber nachdenken…
Im Bonusmaterial gibt es den Trailer und Filmtipps.
Wet Woman in the Wind (O: Kaze ni nureta onna): J 2016; Regie: Akihiko Shiota; Darsteller: Tasuku Nagaoka, Yuki Mamiya, Yûmi Akagi; FSK: ab 18 Jahren; Dauer: 78 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD 5.1, Japanisch DTS-HD 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Busch Media Group / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 16. Oktober 2020.
Bewertung: 7,6/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 3/4 – Anspruch: 2/4