Zoros Solo

Jugend / Komödie / Integration

Eine emotionale, humorvolle Geschichte über die Suche nach Heimat und Zugehörigkeit, über die Bedeutung von Familie und Freundschaft, die alle Grenzen überschreitet. „Zoros Solo“ handelt von einer Chorleiterin, die in ihrem Job aufgeht und unbedingt Preise gewinnen möchte mit ihren Jungs. Auf der anderen Seite ist da ein Flüchtlingsjunge aus Afghanistan. Er ist mit seiner Mutter und den Schwestern in Deutschland, lebt in einer Asylbewerberunterkunft, hat die deutsche Sprache schon perfektioniert und nervt die Umgebung als neunmalkluger Dreizehnjähriger und tyrannisiert diese mit seiner antiquierten Weltsicht, die er in der Heimat gelernt hat. Die beiden Pole treffen ungewollt aufeinander und ergänzen sich bald recht gut. Er will unbedingt nach Ungarn und sie möchte, dass er im Chor singt – mehr oder weniger. Der junge Mert Dincer hat hier seine erste große Rolle, Andrea Sawatzki ist in einer Glanzrolle, als sarkastische Furie mit gutem Herz.

Inhalt

Der 13-jährige Zoro (Mert Dincer) möchte seinem in Ungarn festsitzenden Vater endlich zur Flucht nach Deutschland verhelfen. Aber dafür muss der halbstarke Afghane ausgerechnet Mitglied eines christlichen Knabenchors werden und es mit der frustrierten Chorleiterin Frau Lehmann (Andrea Sawatzki) aufnehmen. Der Junge hat sehr schnell die deutsche Sprache gelernt, könnte sich anpassen, will es aber nicht und terrorisiert lieber seine Umwelt. Gut, dass er erst 13 Jahre alt ist und damit noch nicht strafmündig. Den Polizisten des Ortes kennt er dadurch sehr gut, nur gab es praktisch keine Strafen für ihn, unter anderem, weil die lieben Erwachsenen versuchen Verständnis für das traumatisierte Kind aufzubringen. Nur Frau Lehmann setzt ihm gleich Grenzen. Sie fährt mit ihrem Chor nach Ungarn zu einem Wettbewerb und Zoros Vater sitzt dort fest, kann nicht nach Deutschland kommen. Da möchte Zoro ihm helfen und stößt weiter all jene vor den Kopf, die es gut mit ihm meinen. Vertrauen scheint keine einfache Sache zu sein. Als Sidekick gibt es noch drei Hausfrauen, die sich über Flüchtlinge und Immigranten aufregen…

Kritik

Der Film macht vieles richtig, bedient die Klischees oder Tatsachen, ganz wie man möchte. Die Jugendkomödie ist frech, modern, offen und nicht nur für Kinder und Jugendliche eine kleine Offenbarung. Unsere Welt ist bunt, nicht braun – oder wie man das heute so gerne sagt und hört. Manches geht aber selbst mir ein bisschen zu weit.

Im Bonusmaterial befinden sich das Making of, Interviews, entfernte Szenen, Outtakes, die Choraufnahmen, die Hörfilmfassung sowie der Trailer und Filmtipps.

Zoros Solo: D 2019; Regie: Martin Busker; Darsteller: Andrea Sawatzki, Mert Dincer, Laurids Schürmann, Robert Kuchenbuch, Michael Benthin; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 86 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©NFP / EuroVideo Medien. Veröffentlichung Verkauf: 11. März 2021.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4