Rebecca Fleet – Das andere Haus

(Psycho-)Thriller Drama

Es gibt Romane, die zum Nachdenken anregen, die einen Aufmerken lassen, die einen richtig Aufregen. „Das andere Haus“ von Rebecca Fleet gehört eindeutig in die Kategorie, bei der man sich fragt, ob das menschlich, psychologisch alles passend ist. Ticken wir wirklich so? Der Roman hat unglaublich viel Potenzial, um sich über einzelne Aspekte zu unterhalten. Ist das alles nachvollziehbar? Können wir uns in die Protagonistin hineinversetzen, würden wir genauso handeln, welches Drama steckt dahinter? Zum Glück ist es kein reiner Psychothriller, hier rennt keine mordende Person durch die Gegend getrieben von Hass, Mordlust oder Ähnlichem. Die Protagonistin Caroline hat es nicht einfach: Ihr Mann ist Tablettensüchtig, vernachlässigt sich und alles um sich herum. Sie hat ihren Job und ihren Sohn und bald eine Art Affäre mit einem Arbeitskollegen. Alles nicht so einfach, auch Jahre später nicht.

Inhalt

Ein Blumenstrauß, eine CD, ein vergessenes Rasierwasser: eigentlich harmlose Gegenstände, doch als Caroline sie in ihrem Urlaubs-Domizil entdeckt, stockt ihr das Blut in den Adern. Denn sie verbinden sie mit dem dunkelsten und zugleich schönsten Kapitel ihres Lebens – und einem Menschen, den sie für immer vergessen wollte. Hat er sie in eine Falle gelockt und erfreut sich daran, sie langsam in den Wahnsinn zu treiben? Die Tage in dem fremden Haus werden für Caroline zu einer Hölle, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. Sie hat einem Haustausch zugestimmt, um mit ihrem Mann Urlaub machen zu können. Ohne ihren Sohn Eddie, der bei der Oma eine Woche lang leben darf. Nur Caroline und Francis. Sie machen das für ihre Ehe, die schon sehr viel schlechtere Zeiten erlebt hat. In der Nähe von London wohnen sie jetzt, machen Tagesausflüge. Doch im Haus wirkt es so, als hätte dort niemand richtig gewohnt, keine persönlichen Gegenstände. Eine Nachbarin freundet sich mit Caroline an. Sie erzählt ihr nicht alles und bald denkt die Mitte 30-jährige Frau etwas, das ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt. Nur ihrem Mann teilt sie leider davon nichts mit – denn er weiß von ihrem dunkelsten Geheimnis nichts, das hiermit verbunden sein könnte.

Kritik

In der Kritik müsste sehr viel gespoilert werden, um dem gerecht zu werden, was man beim Lesen des Romans empfindet. Ja, ich habe mich aufgeregt, nicht nur ob der mangelnden Kommunikation, gleich auf mehreren Ebenen. Vielleicht könnte es helfen miteinander zu reden? Aber die Protagonistin agiert häufig seltsam, die Aufklärung im Buch folgt viel zu spät. Aber ist es nicht gut, wenn wir Dinge hinterfragen und uns aufregen?

Rebecca Fleet lebt in London und arbeitet in der Marketingbranche. »Das andere Haus« ist ihr Thriller-Debüt von 2018. „Das andere Haus“ („The House Swap“) ist von Eva Kemper aus dem Englischen übersetzt worden, hat 348 Seiten und ist am 16. März im Goldmann Verlag als Taschenbuch erschienen.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4