Thrillerdrama
Ruth Ware kennt sich mit Büchern aus, sie hat vor ihrer Karriere als Schriftstellerin selbst in einer Buchhandlung gearbeitet, als Englischlehrerin und vor allem als Pressereferentin in einem großen Verlag. Damit kennt sie die Zutaten für einen gelungenen Thriller. „Im dunklen dunklen Wald“ klingt von der Grundausstattung, der Rahmenhandlung her wie ein gewöhnlicher Hollywood-Horrorfilm, oder ein Groschenthriller. Doch er ist schon noch deutlich mehr. Ein Junggesellinnenabschied in Nordengland wird zu einem tödlichen Drama. Ein Psychospiel oder ein tragischer Unfall? Es folgte der Roman „Woman in Cabin 10“ und das Thrillerdrama „Wie tief ist deine Schuld“. Jetzt folgte der vierte Thriller mit dem Titel „Der Tod der Mrs Westaway“. Eine junge Frau am Rande der Existenz erhält einen Brief in dem eine Erbschafft suggeriert wird. Sie fährt hin – doch statt ein wenig zu schmarotzen, wird sie zur Protagonistin in einem Familiendrama.
Inhalt
Abgebrannt, allein und ohne Job – mit gerade mal 22 Jahren ist Harriet Westaway, genannt Hal, am Tiefpunkt ihres Lebens. Ihr Mutter ist früh verstorben, sie in ihren Fußstapfen getreten als Wahrsagerin und Kartenlegerin an einem Pier in Brighton. Da erhält sie den Brief eines Anwalts aus Cornwall: Sie ist im Testament ihrer Großmutter bedacht worden. Hals Großmutter ist allerdings schon lange tot – offenbar liegt eine Verwechslung vor. Aber Hal ist so verzweifelt, dass sie nach Cornwall fährt und sich als die verschollene Erbin ausgibt. Zumal sie horrende Schulden bei einem dubiosen Mann hat. Das Erbe entpuppt sich als riesiges altes Herrenhaus inmitten ausgedehnter Ländereien. Doch als Hal entdeckt, dass die Familie Westaway einige sehr dunkle Geheimnisse hat, wird ihr Plan zur tödlichen Gefahr: Denn sie kommt einem Mörder in die Quere, der sich jahrzehntelang in Sicherheit geglaubt hat. Im Haus angekommen wird sie feindselig, aber auch herzlich aufgenommen. Was ist an ihrer Geschichte wahr, was muss sie erst herausfinden und bringt sie sich damit wirklich in Gefahr? Ein spannendes Drama nimmt seinen Lauf. Hal muss nicht nur ihre eigene Geschichte umschreiben, sondern gleich noch ihr eigenes Leben verteidigen.
Kritik
Eine junge Frau, die es im Leben nicht einfach gehabt hat. Kurz vor ihrer Volljährigkeit verstarb ihre Mutter. Jetzt versucht sie in ihre Fußstapfen zu treten, musste dafür aber Schulden aufnehmen, deren Rückzahlung sich schwierig gestaltet. Da kommt das vermeintliche Erbe gerade recht. Doch die Familiengeschichte sieht kein einfaches Schema vor. Feindseligkeiten, Geheimnisse und sogar Anschläge auf ihr Leben. Was hat das zu bedeuten? Ist alles nur eine Verwechslung, oder kann sie hier wirklich etwas über ihre Vorfahren erfahren? Wenn sie denn weiter Leben darf…
Ruth Ware wuchs im südenglischen Lewes auf und lebte nach ihrem Studium an der Manchester University eine Zeit lang in Paris. Sie hat als Kellnerin, Buchhändlerin, Englischlehrerin und Pressereferentin für einen großen Verlag gearbeitet und wohnt jetzt mit ihrer Familie in Nordlondon. „Im dunklen dunklen Wald“, „Woman in Cabin 10“ und „Wie tief ist Deine Schuld“ waren schon sehr erfolgreiche Bücher. Jetzt folgt „Der Tod der Mrs. Westaway“, das im Original „The Death of Mrs. Westaway“ heißt, von Stefanie Ochel übersetzt wurde, 414 Seiten hat und im DTV Premium am 15. November 2019 erschienen ist.
Bewertung: 8,1/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4