Shamim Sarif – Das Protokoll

Actionthriller

Wir brauchen mehr weibliche Helden, Heldinnen – und wir bekommen sie im Actionthriller „Das Protokoll“ von Shamim Sarif. Es ist erfreulich, dass immer häufiger Frauen Protagonistinnen sind, dass sie die Rollen der Männer übernehmen – manchmal vielleicht etwas zu sehr und identisch. In „Das Protokoll“ (kein guter Titel, im Englischen „The Athena Protocol“) gibt es ein paar Frauen, die das Unrecht in der Welt bekämpfen wollen. Dort, wo Regierungen nicht tätig werden, wo Korruption die Machenschaften beeinflusst, wo Verbrecher geschützt werden, dort treten die Frauen auf und wollen das Unrecht beseitigen, die Welt ein bisschen besser machen. Eine Chinesin, eine berühmte Sängerin, weitere Frauen unter anderem eine junge Araberin und die Tochter der Sängerin sind mit von der Partie und treten in Action-Manier auf, heizen den Bösen ein. In diesem Fall in Serbien. Jessie Archer ist jung, wild und will ihren Kopf durchsetzen; das ist gefährlich, unglücklich, aber auch notwendig, wenn sie damit ihren Freundinnen helfen kann…

Inhalt

Das Protokoll von Shamim Sarif

Wo der Kampf gegen das Verbrechen selbst dem Staat zu brenzlig wird, sorgt Geheimagentin Jessie Archer für Gerechtigkeit. Sie arbeitet für Athena, eine internationale Organisation, deren oberste Regel lautet: Rette Leben, ohne zu töten. Drei Frauen stehen dort an der Spitze, suchen die Fälle aus, organisieren den Ablauf des Einsatzes und geben vor, was gemacht werden darf und soll, unter anderem die Mutter von Jessie, eine gefeierte Sängerin. Als Jessie dagegen verstößt, ist sie ihren Job los. In dem Wissen, dass ihre Kolleginnen bei ihrem nächsten Auftrag ohne sie keine Chance haben, begibt sie sich auf die gefährlichste Mission ihres Lebens. Sie geht allein ins Land, versucht selbst Zugang zu den Zielpersonen zu erhalten und freundet sich mit der Tochter des Verbrechers an. Ihre Zielperson ist der Anführer eines Menschenhändlerrings, dessen Vertrauen sie sich ohne Rückendeckung erschleicht. Doch noch während sie sich in seinen engsten Kreis einschleust, gerät sie in das Visier ihrer Kolleginnen, die schon längst Jagd auf sie machen … Es wird der schwierigste und gefährlichste Auftrag der jungen Organisation, die mehr riskieren muss, als es ihnen lieb ist.

Kritik

Es wird bereits über eine Verfilmung verhandelt. Kein Wunder, denn der Roman ist schon fast ein Drehbuch, ein Actionthriller, mit Heldinnen, die es mit Ethan Hunt oder John Rambo aufnehmen könnten. Die weibliche Note kommt allerdings ab und zu mal durch. Der Fall hat es in sich, harter Tobak, gefährlich für alle Seiten. Immer spannend, atemlos rasen wir durch den Lesestoff.

Beth Ann Fennelly, 1971 in New Jersey geboren, hat drei Gedichtbände und ein Sachbuch veröffentlicht. Sie leitet den Studiengang Kreatives Schreiben an der Universität von Mississippi. Tom Franklin wurde 1963 in Dickinson, Alabama geboren. Für sein literarisches Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2019 mit dem Deutschen Krimipreis. Franklin unterrichtet an der Universität von Mississippi. Beth Ann Fennelly und Tom Franklin sind seit 1998 verheiratet und leben mit den gemeinsamen Kindern in Oxford, Mississippi.

Shamim Sharif wurde 1969 in London geboren. Sie arbeitet als Autorin, Drehbuchautorin und Regisseurin und ist Inhaberin einer britischen sowie einer kanadischen Filmproduktionsgesellschaft. Ihre Filme wurden vielfach ausgezeichnet. Shamim Sharif lebt zusammen mit ihrer Partnerin und ihren zwei Söhnen in London. „Das Protokoll“ („The Athena Protocol“) wurde von Simone Schroth aus dem Englisch übersetzt, hat 335 Seiten und ist im Penguin Verlag am 10. Mai erschienen.

Bewertung: 8,2/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4