3 ½ Stunden

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Zeitgeschichte / Mauerbau DDR

Zum 60. Jahrestag des Mauerbaus wurde am 07.08.2021 um 20:15 Uhr im Ersten die TV-Ausstrahlung von „3 ½ Stunden“ initiiert – mit anschließender Doku „Wir Kinder der Mauer“. 1961 wurde die Mauer von der DDR gebaut, um den Schwund in der Bevölkerung aufzuhalten, damit nicht noch mehr Menschen Ostdeutschland verlassen konnten. Für ein paar Menschen bedeutete dieser Tag eine ihrer wichtigsten Lebensentscheidungen innerhalb kürzester Zeit. Wollen sie Teil der DDR bleiben, ihre Leben fortführen, oder können sie sich einen Neuanfang in Westdeutschland vorstellen. In einem Zug kumulieren die Gefühle, Familiendramen müssen entschieden werden, Freunde und Ehepaar könnten getrennt werden. Wie werden die einzelnen Personen entscheiden, unter anderem eine Sportlerin, ein altes Ehepaar, eine Lokführerin…

Inhalt

13. August 1961: Die Reisenden des Interzonenzuges von München nach Ost-Berlin erfahren 3 ½ Stunden vor Grenzübertritt, dass in Berlin die Mauer gebaut wird. 3 ½ Stunden für die Entscheidung ihres Lebens: Aussteigen oder Weiterfahren? Die überzeugte Kommunistin Marlis (Susanne Bormann), Tochter eines Oberstleutnants (Uwe Kockisch) bei der Volkspolizei, erkennt sofort, welche Auswirkungen die Grenzschließung auf ihre Familie haben würde. Ihr Ehemann Gerd (Jan Krauter), ein regimekritischer Ingenieur, drängt auf das Bleiben in der Bundesrepublik. Auch die Band von Sängerin Carla (Alli Neumann), die von einem Gastspiel in den Osten zurückfährt, steht vor einer Zerreißprobe. Sie und zwei Musiker entscheiden sich für einen Neuanfang im Westen. Carlas große Liebe, der Bassist Sasha Goldberg (Jeff Wilbusch), möchte jedoch nicht aussteigen. Unterdessen bereitet sich auf der Ostseite die junge Lokführerin Edith Salzmann (Luisa-Céline Gaffron) darauf vor, den Zug am letzten bundesrepublikanischen Halt zu übernehmen. Für sie ist es ein besonderer Arbeitstag, denn ein DEFA-Filmreporter soll über Edith als eine der ersten Frauen in diesem Beruf berichten. Doch auch bei ihr kommen nun Gedanken an eine Flucht in die Freiheit auf. Nur noch wenige Stopps bis zur Grenze, die Zeit läuft. Geheimnisse, Ängste, Sehnsüchte und Abgründe kommen ans Licht – und die gesamte politische Befindlichkeit eines zerrissenen Landes spitzt sich in einem menschlichen Mikrokosmos auf Schienen zu.“

Kritik

Starkes ARD-Drama über wahre Begebenheiten während des Mauerbaus in der DDR. Erst kürzlich gedachten wir den Getöteten an der Grenze zwischen den deutschen Staaten. Der Film ist eindrucksvoll, zeigt so viele unterschiedliche Paare, Charaktere und deren Entscheidungen in der Kürze der Zeit mit Anspruch auf Endgültigkeit.

In den Extras gibt es Filmtipps.  

3 ½ Stunden: D 2021; Regie: Ed Herzog; Darsteller: Jeff Wilbusch, Alli Neumann, Jan Krauter, Susanne Bormann, Martin Feifel, Jördis Triebel, Uwe Kockisch; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 95 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©ARD / Studio Hamburg Enterprises. Veröffentlichung Verkauf: 3. September 2021.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4  – Anspruch: 3/4