Drama / Zweiter Weltkrieg
Nach dem auf wahren Begebenheiten beruhenden italienischen Bestsellerroman inszenierte Regisseur Silvio Soldini („Brot & Tulpen“) einen mitreißenden Film über weiblichen Widerstand in einem bisher kaum bekannten Kapitel der NS-Diktatur. Bis 2012, als eine Frau ein Buch schrieb, war wohl nicht bekannt, dass Hitler Vorkosterinnen hatte. So der Titel der Verfilmung: „Die Vorkosterinnen“. Ein paar Frauen, die jeden Tag die Speisen kosten mussten, die Adolf Hitler anschließend vorgesetzt werden konnten. Eigentlich nicht so schlecht, denkt man an die Hungernden an anderen Orten, aber dennoch zum Teil ein Gefängnis und eine permanente Gefahr. Prominent besetzt mit Elisa Schlott („Fremde Tochter“, „Das Boot“), Max Riemelt („Im Angesicht des Verbrechens“, „Berlin Syndrom“) und Alma Hasun („Die Frau in Gold“, „Corsage“).
Inhalt
Herbst 1943: Berlin wird bombardiert und die junge Rosa Sauer (Elisa Schlott) flüchtet ins ländliche Ostpreußen, während ihr Mann als Soldat an der Ostfront kämpft. Sie kommt bei den Eltern ihres Mannes unter und möchte dort die Schrecken des Krieges überstehen. In der Nähe des Dorfes befindet sich jedoch Hitlers Hauptquartier „Wolfsschanze“: Rosa und andere Frauen werden von der SS zwangsrekrutiert und müssen als Vorkosterinnen für die Mahlzeiten dienen, die Hitler hier serviert werden. Die Situation eskaliert, als im Sommer 1944 das Attentat von Stauffenberg fehlschlägt und drakonische Maßnahmen die Folge sind. Den Frauen wird gewahr, dass das nächste Attentat auf Hitler vielleicht mit Gift erfolgen könnte und sie in Lebensgefahr schweben – zumal die rote Armee immer näher rückt. Als Rosa erfährt, dass eine der Frauen Jüdin ist, muss sie einen Weg finden, sich und ihre Freundin vor dem sicheren Tod zu retten. Doch selbst mit einem Vorgesetzten (Max Riemelt), mit dem sie angebandelt hat, kann sie keine vernünftige Lösung finden. Sie will der Jüdin helfen und sich selbst nach Berlin in Sicherheit bringen.
Kritik
Prädikat wertvoll, weil es wieder einmal um die Zeit des Zweiten Weltkrieges geht. Egal, ob es ein deutscher Film ist oder nicht, wir müssen auch mal wieder was anderes drehen. Auch wenn das wieder eine Nuance Neues ist. Vorkoster gab es früher schon, nun auch bei Hitler, den man glücklicherweise im Film nicht sieht. Dafür zeigt ein deutscher Kommandant als Figur eine sehr gute Leistung!
In den Extras gibt es Interviews mit Cast & Crew, ein Q&A bei der Kinopremiere sowie den Trailer und Filmtipps.
Die Vorkosterinnen (O: Le assaggiatrici – The Taste): I / Bel / Schweiz 2025; Regie: Silvio Soldini; Darsteller: Elisa Schlott, Max Riemelt, Alma Hasun, Emma Falck, Olga von Luckwald, Thea Rasche, Berit Vander, Kriemhild Hamann, Boris Aljinovic, Nicolo Pasetti; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 123 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Busch Media Group. Veröffentlichung Verkauf: 25. September 2025.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4