Historienfilm
Wer hätte das gedacht: Das erste Restaurant weltweit soll es tatschlich erst seit 1789 geben. In Frankreich ist es entstanden, mit einer Speisekarte und einzelnen Tischen, wie wir es heute kennen. Zwar ist es historisch etwas anders passiert, als wir es im Film sehen, doch der Regisseur erklärt im Interview seine Motivation es in die Provinz zu verlegen, statt nach Paris. Essen ist etwas Besonderes für Adlige, ein Festmahl statt reine Nahrungsaufnahme. Während das Volk hungert, zelebrieren die Reichen ihre Gelage. Kurz vor der Französischen Revolution wagt es der Koch eines Adligen, eine eigene Kreation anzubieten, mit Trüffeln und Kartoffeln. Daraufhin wird er entlassen und muss von vorne anfangen, da er zu stolz ist, sich zu entschuldigen. Mit seinem Sohn und bald mit einem weiblichen Lehrling bringen sie ihr altes Heim auf Vordermann und bewirten Reisende und jene, die von den Kochkünsten des Duos hören…
Inhalt
Frankreich 1789. Der begnadete Koch Manceron (Grégory Gadebois) lebt dafür, dem Herzog von Chamfort (Benjamin Lavernhe) mit seinen erlesenen Kreationen die Langeweile zu vertreiben. Als er es jedoch wagt, bei einem wichtigen Bankett etwas Neues aufzutischen, ist er kurzerhand gefeuert. Zurück auf dem heimischen Bauernhof in der Auvergne erwartet den großen Koch nichts als die trübe Aussicht, staubigen Reisenden Bouillon und Brot zu servieren – bis eine geheimnisvolle Marmeladenköchin auf dem Hof erscheint. Louise (Isabelle Carré) will vom Meister in die Kochkunst eingeführt werden. Ihr talentierter, fast sinnlicher Umgang mit wilden Kräutern, Waldbeeren und Trüffeln zieht Manceron in den Bann. Zusammen kreieren sie erlesene Speisen und bieten sie dem Militär und den vorbeiziehenden Menschen an, eine Art Restaurant mit Innen- und Außengastronomie. Als sich der genusssüchtige Herzog für einen Besuch ankündigt, macht sich Louise mit verdächtig großem Einsatz an die Vorbereitungen… Und während sich die Ereignisse überschlagen, erschafft das ungleiche Paar durch ihren Mut eine Revolution im Kleinen: das erste Restaurant Frankreichs als Ort der Gemeinsamkeit und des Genusses – für alle!
Kritik
Essen wurde in historischen Roman – gerade aus Frankreich – schon häufig gerne thematisiert und detailliert beschrieben. Hier gibt es wieder ein paar leckere Kreationen und Kurzrezepte, man hätte es noch ein bisschen ausführlicher machen können. Der Film ist zu Beginn klasse, sobald die Frau auftritt wird es noch besser, dann kommt eine kleine Schwächeperiode, aber am Ende werden wir satt und zufrieden entlassen.
Im Bonusmaterial gibt es ein Interview mit dem Regisseur sowie den Trailer und Filmtipps.
À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen (O: Delicieux): F 2021; Regie: Éric Besnard; Darsteller: Grégory Gadebois, Isabelle Carré, Benjamin Lavernhe, Guillaume de Tonquédec, Christian Bouillette; FSK: ab 0 Jahren; Dauer: 108 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Neue Visionen / Good Movies. Veröffentlichung Verkauf: 7. April 2022.
Bewertung: 7,9/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4