A pure Place

Dystopie / Mysterythriller

Ein Film am Puls der Zeit: Regisseur Nikias Chryssos („Der Bunker“) gelingt mit „A pure Place“ eine albtraumhafte Mixtur aus psychologischem Thriller und moderner Parabel, die unter die Haut geht. Mit seinen beunruhigenden Bildern eines gleichermaßen paradiesischen und finsteren Griechenlands steigt er in die paranoiden Abgründe einer keimfreien Gesellschaft hinab. „A pure Place“ ist ein dystopischer Film über den gesellschaftlichen Terror der Perfektion, der in den Untiefen der menschlichen Seele seine Wurzeln hat. Oder ein Abbild einer modernen Sekte, die Reinheit vorlebt, nach innen aber verdorben ist und hierarchische Strukturen schafft, in der die einen für die anderen arbeiten müssen, mit Aufstiegschancen. Der „Retter“ ist ein sexbesessener Albtraum eines jeden normalen Menschen.

Inhalt

„Aus Erde und Dreck wuchs ein Mädchen. Anders als alle anderen. Ihre Zähne waren weiß wie Schnee. Ihr Name war Hygeia.“ Diese Geschichte erzählen sich die Waisenkinder, die von dem geheimnisvollen Sektenführer Fust (Sam Louwyck) einst auf eine abgelegene Insel gebracht wurden – gerettet vor einer Welt, die im Schmutz versinkt. Auch Irina (Greta Bohacek) und ihr Bruder Paul (Claude Heinrich) leben hier. Sie hausen im Dreck des Kellers unter der makellosen Villa ihres „Retters“. Hier stellen sie eine spezielle Seife her, die der Sekte als Sakrileg die absolute Reinheit bringen soll. Als Fust auf die schöne Irina aufmerksam wird und sie auserwählt, zu ihm in die Villa zu ziehen, werden die Geschwister das erste Mal in ihrem Leben getrennt. Die neue Macht berauscht Irina zusehends. Sie bemerkt nicht, wie Fust sein grausames Endspiel vorbereitet: Als Hygeia soll sie die Welt vom Dreck befreien, zu dem in Fusts Vision auch die Kinder gehören. Die Dinge nehmen einen gewaltsamen Lauf. Zwischendurch geht es ins Bad, die Seife muss hergestellt und benutzt werden. Was passiert außerhalb der Sekte, wie konnte es soweit mit den Menschen hier kommen?

Kritik

Gar keine schlechte Idee und Umsetzung. Reinheit versus Schmutz, vom Sektenführer wird bestimmt, wer und was was ist. Das ist schon recht hart, aber glaubhaft aufgeführt. Rein von der Aussprache her gewöhnungsbedürftig, aber inhaltlich so gut, dass die Bilder mit überzeugen können.

Im Bonusmaterial gibt es eine Bildergalerie sowie den Trailer und Filmtipps.  

A pure Place: Gr / D 2021; Regie: Nikias Chryssos; Darsteller: Sam Louwyck, Greta Bohacek, Claude Heinrich; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 90 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Griechisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Koch Films. Veröffentlichung Verkauf: 28. April 2022.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4  – Anspruch: 3/4