Baise-Moi

Erotik-Thriller

Virginie Despentes übernahm die Regie der Verfilmung ihres Debüt-Romans gemeinsam mit Coralie Trinh Thi, welche ihre Erfahrungen aus der Porno-Industrie einbrachte. Die Hauptrollen in „Baise Moi – F*** mich!“ wurden mit den beiden Pornodarstellerinnen Raffaëla Anderson und Karen Lancaume (Karen Bach) besetzt. Das gewaltvolle Drama entwickelte sich schnell zum Skandalfilm, nachdem es nicht nur in Frankreich aufgrund expliziter Szenen indiziert wurde. „Baise-Moi“ wurde unter anderem für den Goldenen Leoparden des Locarno Film Festival nominiert. Es war eine Zeit, in der Frauen Erotikfilme machen konnten, die für ein breites Publikum gedacht waren. Ähnlich wie „Romance“, „Nine Songs“  oder „Intimacy“. Nur mit deutlich mehr Gewalt, aus weiblicher Perspektive. Ein Skandalfilm, der heute noch nachwirkt.

Inhalt

Hass und rohe Gewalt prägen den Alltag von Manu (Raffaëla Anderson) und Nadine (Karen Bach). Nachdem Manu mehrfach vergewaltigt worden ist, erschießt sie im Affekt ihren Bruder. Der hatte sie immer wieder geschlagen, obwohl oder gerade weil er sie als Schwester liebt. Sie konnte die ganze Gewalt nicht mehr aushalten, jetzt ist sie selbst die Gewalttätige. Unterdessen tötet Nadine im Streit ihre Mitbewohnerin und muss mit ansehen, wie ihr bester Freund erschossen wird. Auf ihrer Flucht treffen beide Frauen aufeinander und beschließen, gemeinsam Rache an der von Brutalität und Härte geprägten Gesellschaft zu nehmen. Allein das Töten bringt ihnen die sadistische Genugtuung, die sie am Leben hält. Sie töten wahllos, haben jede Menge Sex und gönnen sich von ihrem Geld so einiges. Lange kann das nicht gutgehen. Ihre Gesichter erscheinen in den Zeitungen, die beiden Frauen werden ob ihrer Verbrechen gesucht. Solange dies nicht geschehen ist, können sie weiter auf der Überholspur leben und machen, was sie wollen, so wie sie es von anderen jahrelang haben vorgelebt bekommen haben.

Kritik

Eine Sex- und Gewaltorgie aus weiblicher Sicht. Ein Meilenstein der Filmgeschichte, ähnlich wie „Menschenfeind“, „Mann beißt Hund“ oder „Irreversible“. Interessant ist auch das Making of, die Interviews mit der Regisseurin und der Drehbuchschreiberin. Leider hat sich Karen ein paar Jahre später das Leben genommen. Ein sehenswertes Werk, ein wenig Porno, viel Gesellschaftskritik und ein Gewaltthriller.

Im Bonusmaterial gibt es das Making of sowie den Trailer und Filmtipps.

Baise-Moi – Fick Mich!: F 2000; Regie: Virginie Despentes; Darsteller: Raffaëla Anderson, Karen Lancaume, Céline Beugnot; FSK: ab 18 Jahren; Dauer: 74 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Französisch 2.0; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,66:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©ArtHaus / Studional Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 7. September 2023.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 3/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 4/4 – Anspruch: 2/4