Klassenkampf / Thrillerdrama
„#Kill the Rich“ ist momentan in aller Munde. Es gibt das eine Prozent der Weltbevölkerung, das Macht und Geld hat, mehr als die unteren 50 Prozent. Das darf so nicht sein, die Massen müssen sich erheben und die Situation verändern. Das haben sich auch die Macher des britischen Films „Blinde Wut“ gedacht und einen starken Thriller gemacht mit vielen Drama-Effekten. Kann es sein, dass ein Manager das 200-fache eines seiner Angestellten verdient? Warum wurden die Banker nie für die Lehmann Krise verantwortlich gemacht, die Verluste sozialisiert, während Gewinne immer privatisiert werden. Das denkt sich ein junger Mann, dessen Vater gerade Selbstmord begangen hat. Aus eigenem Antrieb können weder er noch seine Freunde jemals etwas in ihrem Leben erreichen, was annährend an das Jahresgehalt eines Managers reicht. Doch die da unten haben andere Möglichkeiten, sie wollen sich rächen, wollen etwas ändern…
Inhalt
Als die verwöhnte Phillipa (Sophie Colquhoun) ihrem reichen Banker-Vater (Tim Bentinck) und ihrer Mutter (Carolyn Backhouse) ihren vermeintlichen Freund vorstellen will, wird das gemeinsame Essen zum hasserfüllten Klassenkampf. Denn Danny (Jack Roth), ein junger, frustrierter Typ aus der Arbeiterklasse, stellt sich nicht nur als unhöflicher Kerl heraus, sondern auch als bewaffneter Räuber. Mit zwei Freunden (Andrew Tiernan, Daniel Kendrick) hat er beschlossen dem reichen einen Prozent den Kampf anzusagen. Fest entschlossen seiner Wut Luft zu machen und die ganze Familie für den Betrug aller Banken bluten zu lassen, fesseln Danny und seine Kumpel ihre Opfer, drohen mit tödlicher Gewalt und erteilen ihnen harte Lektionen für ihre moralische Verdorbenheit. Der echte Freund von Phillipa Glen (Paul Westwood) sitzt derweil gefesselt in einem Gartenhäuschen fest. Während im Haus die Situation immer weiter eskaliert und die drei Räuber unterschiedliche Interessen entwickeln. Aus dem eigentlichen Plan, alles per Kamera festzuhalten und die Öffentlichkeit zum Nachdenken anzuregen wird ein Kampf auf Leben und Tod.
Kritik
Ein perfekter kleiner Film, der nur das Ende versaut hat. Bis dahin ist alles gut, gesellschaftskritisch, politisch, aber auch mit viel Action und Thrillerdrama-Momenten versehen. Ein tragischer Held, der aus Ideologie und Verzweiflung agiert, seine Mitstreiter hingegen haben es eher auf den schnöden Mammon abgesehen. Die Opfer haben zu wenig Möglichkeiten sich zu profilieren.
Das Bonusmaterial umfasst den Trailer und Filmtipps.
Blinde Wut (O: Us and them): UK 2017; Regie: Joe Martin; Darsteller: Jack Roth, Andrew Tiernan, Tim Bentinck, Sophie Colquhoun, Daniel Kendrick, Carolyn Backhouse, Paul Westwood; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 83 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: –; Bild: 2,39:1 (16:9); Vertrieb: ©Lighthouse Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 25. Oktober 2019.
Bewertung: 8/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4