Schwarze Milch

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Drama

Uisenma Borchu sorgte schon mit ihrem preisgekrönten Diplomfilm „Schau mich nicht so an“ für Aufsehen und zeigte ihre starke künstlerische Handschrift. Für den Film über eine ungewöhnliche Frauenbeziehung, in dem sie an der Seite von Josef Bierbichler auch selbst die Hauptrolle spielt, wurde sie u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis als Nachwuchsregisseurin, dem Fipresci Filmkritikerpreis beim Filmfest München und dem Grand Prix in der New Talent Competition des Taipeh Film Festivals ausgezeichnet. Ein Film, den ihr sehen solltet! Für ihre zweite Arbeit als Regisseurin konnte sie Franz Rogowski, einen der profiliertesten jungen deutschen Schauspieler, als Filmpartner gewinnen, zum Glück nur in den ersten Minuten. Das Drama „Schwarze Milch“ über zwei mongolische Schwestern feierte im Februar seine Weltpremiere im Panorama der 70. Berlinale.

Inhalt

In der mongolischen Wüste Gobi verbringen zwei Schwestern die ersten Jahre ihrer Kindheit gemeinsam, dann werden sie getrennt. Die Eine wächst in Deutschland auf, während die Andere in der Mongolei bleibt und dort das traditionelle Leben der Nomaden lebt. Doch auch noch Jahre später sehnen sich die beiden Schwestern nacheinander. Es kommt zu einem emotionalen Wiedersehen in der Wüste, denn die eine Schwester hat Sehnsucht nach der Heimat. Zwei Welten treffen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zwei Menschen, die einander brauchen, aber nicht wissen, wie sie miteinander umgehen sollen. Wird die frühere Vertrautheit die Kluft überwinden können? Es ist eine Suche nach Anerkennung und Liebe, manifestiert als Kampf der Kulturen. Wessi (Uisenma Borchu) hat jahrelang in Deutschland gelebt und sich dort etwas aufgebaut, während Ossi (Gunsmaa Tsogzol) in ihrer Jurte lebt und sich um ihre Tiere kümmert, nach den Traditionen des Landes und des Volksstammes agiert. Sie ist schwanger, melkt die Tiere und ab und an gibt es Familientreffen, obwohl fast alles weit voneinander in Abgeschiedenheit leben. Wessi bringt Aufruhr, zeigt andere Möglichkeiten, wie man leben könnte, hinterfragt Dinge. Es geht darum, wie man leben möchte, wen man lieben könnte…

Kritik

Die Mongolen scheinen recht locker mit Worten umzugehen, können über fast alles reden. Nacktheit ist nicht verpönt. Doch das Leben ist nicht so leicht, wie es im Film den Anschein erweckt. Gefahren lauern, meist in Form anderer Menschen oder Wölfen. Naturverbunden und traditionell lebend. Hier treffen zwei Schwestern aufeinander, die sich völlig unterschiedlich entwickelt haben und dennoch ähnlich sind.

Die Extras bestehen aus dem Trailer und Filmtipps.

Schwarze Milch: Mongolei / D 2019; Regie: Uisenma Borchu; Darsteller: Uisenma Borchu, Gunsmaa Tsogzol, Terbish Demberel, Franz Rogowski; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 90 Minuten; Sprachen: Deutsch / Mongolisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Alpenrepublik Filmverleih / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 23. Dezember 2020.

Bewertung: 7,6/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4