Christoph Peters – Der Sandkasten

Politroman

In dem neuen Roman von Christoph Peters „Der Sandkasten“ geht es um einen Radiomoderator im politischen Berlin, der die frühe Morgensendung ab 5 Uhr mit Politikern moderiert. Seine Scharfzüngigkeit ist berühmt und berüchtigt. Doch er merkt, dass sein Zenit überschritten ist. Es wird ihm durchgestochen, dass sein Stuhl wackelt. Da bekommt er ein Angebot, die Seite zu wechseln?! Der Roman ist in Erzählform geschrieben, hochaktuell wird die Zeit des Corona-Ausbruchs beschrieben, anhand von Äußerungen kann der Leser aktuelle Politiker identifizieren, ohne dass Namen fallen. Ein kurzweiliger Lesestoff aktuell und zeitnah. Wie funktionieren Journalismus und Lobbyarbeit heute in der Politik? Politik in aktuellen Zeiten ist von keiner Seite aus einfach – die Krise ist die neue Normale. Doch selbst das muss gemeistert und erklärt werden.

Inhalt

Der Sandkasten von Christoph Peters

Als Moderator einer Politiksendung im Radio kennt Siebenstädter sich aus mit den Spielregeln der Berliner Spitzenpolitik, dem Schattenreich der Hinterzimmer, mit der Gnadenlosigkeit eines Betriebs, dem es nur um Machterhalt geht. Siebenstädter ist so beliebt wie berüchtigt, einer, der an gar nichts glaubt und sich prädestiniert fühlt, die Lügen der Eliten aufzudecken. Mit der Coronakrise jedoch verändert sich das Spiel: Siebenstädter hat ebenso Zweifel an den staatlichen Maßnahmen wie Abscheu gegenüber Verschwörungsgläubigen. Unerwartet erhält er das Angebot der Liberalen, die Seiten zu wechseln, während Maria Andriessen, aufsteigender Stern der Sozialdemokratie, sich mehr für ihn zu interessieren scheint, als es bei einem verheirateten Mann angemessen wäre. Vor allem aber spürt Siebenstädter, dass seine Zeit langsam abläuft – warum also nicht alles auf eine Karte setzen? – Christoph Peters hat einen Roman geschrieben, wie es ihn seit Wolfgang Koeppens »Das Treibhaus« nicht gegeben hat: eine schonungslose Bestandsaufnahme der politischen Kultur eines ganzen Landes.

Kritik

Insgesamt relativ gute Kritiken für den Roman „Der Sandkasten“. Wie funktioniert die Politik heutzutage, was können Politiker, was Journalisten machen? Eine nette Beschreibung des Polit-Zirkus, ohne jedoch zu sehr zu bewerten oder kritisieren. Ein gutes Buch, aber kein großer Hit. Für alle, die immer die Politik kritisieren ist das hier allerdings sehr lesenswert.

Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar am Niederrhein geboren. Er ist Autor zahlreicher Romane und Erzählungsbände und wurde für seine Bücher mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg und dem Wolfgang-Koeppen-Preis. Christoph Peters lebt mit seiner Familie in Berlin. Seine bisherigen Werke sind unter anderem „Dorfroman“, „Tage in Tokio“ oder „Stadt Land Fluss“. „Der Sandkasten“ hat 252 Seiten und ist im Luchterhand Verlag am 31. August erschienen.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4