Cornelia Achenbach – Nachtwanderung

Drama

Zwei Frauen, zwei Mädchen, die einander verlieren – warum nur und viel wichtiger, was hat der Verlust mit ihnen gemacht?! Im Roman „Nachtwanderung“ von Cornelia Achenbach werden zwei Frauen beschrieben, die als Jugendliche beste Freundinnen waren, dann aber voneinander getrennt wurden, ohne dass sie wussten warum. Das Buch ist drei-geteilt, erst aus der Sicht von Ines, dann aus der Sicht von Kirsten und schließlich treffen sie sich schließlich in der Schule beim Ehemaligen-Treffen. Eine emotionale Achterbahnfahrt, die von Verletzungen berichtet, die aufzeigt, wie eine Entwicklung das ganze Leben fortan beeinflusst. Leider sind wir Menschen so, selbst Kleinigkeiten beeinflussen uns nachhaltig. Die erste Liebe, die beste Freundin, der Verlust kann nicht immer einfach bewältigt und verarbeitet werden. Narben und Sehnsüchte bleiben…

Inhalt

Nachtwanderung von Cornelia Achenbach

Freundinnen für immer wollten sie sein. Doch die Freundschaft zwischen Ines und Kirsten zerbricht in einer Stunde der Bedrängnis, in der Ines nicht für Kirsten da ist. Die beiden Mädchen sehen sich nicht wieder, keine von ihnen macht so richtig den ersten Schritt. Mehr als zwanzig Jahre später ist Ines berufstätige Mutter und vollauf damit beschäftigt, ihren Ansprüchen gerecht zu werden. Als eine Einladung zu einem Klassentreffen lange verdrängte Erinnerungen weckt, muss sie sich eingestehen, wie sehr der Verlust der einst so bewunderten Freundin sie geprägt hat. Auf dem Klassentreffen steht ihr Kirsten plötzlich gegenüber. Doch die Begegnung verläuft anders als erwartet – und stellt alles in Frage. Sind sie wirklich die, die sie glauben zu sein? Der Verlust der Freundin hat Ines, aber auch Kirsten jahrelang beeinträchtigt, noch immer fehlt die beste Freundin von damals – ein Schmerz, der sich kaum kompensieren lässt. Im weiteren Verlauf ihrer Leben haben sie keine weitere beste Freundin gefunden, die eine suchend und fliehend vor ihrem eigenen Leben, die andere latent unzufrieden, aber das Klassentreffen wird eine neue Epoche einläuten, eine Zeitenwende in ihren Leben.

Kritik

Der erste Teil aus der Sicht von Ines ist sehr gut beschrieben. Nicht gerade gradlinig, aber im Vergleich zum weiteren Verlauf deutlich besser. Wie sehr leiden wir unter einem Verlust, vor allem im jugendlichen Alter, wie nachhaltig bestimmt das unser Leben. Was tun wir gegen den Schmerz, gegen die Leere in uns? Kirstens Leben wird oberflächlicher und kürzer beschrieben, aber ebenso ergreifend. Das Aufeinandertreffen hätte anders verlaufen können, da fehlt die Härte, der eine Aha-Effekt, die positive Entwicklung. Dennoch ein gut gemachtes Finale. Im Trailer könnt ihr die Autorin ein bisschen kennenlernen.

Cornelia Achenbach, 1982 in Lörrach geboren, studierte Politik und Romanistik in Freiburg und Lille. Sie arbeitet als Redakteurin für die Neue Osnabrücker Zeitung und lebt mit ihrer Familie in Osnabrück. „Nachtwanderung“ ist nach ihrem viel gelobten Debüt „Darüber reden wir später“ ihr zweiter Roman. „Nachtwanderung“ hat 284 Seiten und ist im Wunderraum Verlag am 14. März erschienen.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4