Der Meister und Margarita

Literaturverfilmung / Fantasy / Gesellschaftsbild

Mit August Diehl in der Hauptrolle ist Regisseur Michael Lockshin eine opulente, geschickt inszenierte Adaption von Michail Bulgakows gleichnamigem Roman gelungen, deren Entstehungsgeschichte fast so spannend ist wie der Film selbst. Das limitierte Mediabook enthält neben dem Film auf UHD und Blu-ray ein 24-seitiges Booklet mit einem Text von Christiane Peitz, Leiterin des Tagesspiegel-Kulturressorts. „Der Meister und Margarita“ von Michail Bulgakow ist ein Klassiker der russischen Literatur, entstanden in den 1930er Jahren. Der Film „Der Meister und Margarita“ zeigt deutlich Hinweise auf den Teufel, auf Goethes „Faust“ und ist eine Abrechnung mit der russischen Elite, der Politik in den Jahren inklusive Zensur und Unterdrückung der Menschen. Entstanden ist ein epochales Werk mit zahlreichen fantastischen Bildern und einer verstörenden Geschichte.

Inhalt

Moskau in den 1930er-Jahren: Das Werk eines bekannten Schriftstellers (Jewgeni Zyganow) wird vom sowjetischen Staat zensiert und die Premiere seines Theaterstücks abgesagt. Inspiriert von seiner Geliebten Margarita (Julia Snigir), beginnt er mit der Arbeit an einem neuen Roman, in dem er sämtliche Menschen aus seinem realen Leben in satirisch überspitzter Gestalt auftreten lässt. Im Mittelpunkt steht Woland (August Diehl) als mystisch-dunkle Macht, die Moskau besucht, um sich an all jenen zu rächen, die für den Ruin des Autors verantwortlich sind. Während der Meister, wie dieser sich fortan nennt, immer tiefer in seine Geschichte eintaucht, vermag er allmählich nicht mehr zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden. Was entsteht ist eine immer fantastischere Welt, in der Kater Reden halten, in der der Staat extrem unterdrückend agiert und hinter jeder Veröffentlichung eine Gefahr wittert, mal zu Recht, mal nicht. Doch die Geschichte entwickelt ein Eigenleben, das zum Theaterstück wird und die Zuschauenden mitreißt, in ihren Sog ziehen wird und sie ratlos zurücklässt – bis sie den Inhalt für sich selbst noch einmal rekapitulieren.

Kritik

Was für ein Film – in erster Film rein von der Bildsprache und der epochalen Länge mit „Megalopolis“ zu vergleichen und als Literaturverfilmung bzw. Anleihen an bestimmte Texte. Das ist fantastisch, tragisch, die Politik und Gesellschaft beschreibend und wird immer verrückter oder abgehobener. Letztlich ein Werk für Cineasten – ein Leckerbissen für Anhänger von Filmkunst. Einer der teuersten russischen Filme überhaupt.

Im Bonusmaterial gibt es den Trailer und Filmtipps.

Der Meister und Margarita (O: Master i Margarita): Rus / HRV 2024; Regie: Michael Lockshin; Darsteller: August Diehl, Julia Snigir, Jewgeni Zyganow, Claes Bang; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 150 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Russisch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 2,39:1 (16:9); Vertrieb: ©Capelight Pictures. Veröffentlichung Verkauf: 07. August 2025.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4