Der schwarze Engel

Thriller / Krimidrama

Bei diesem Engelsgesicht läuft es einem eiskalt den Rücken herunter: Nach der wahren Geschichte des argentinischen Serienmörders Carlos Eduardo Robledo Puch, bekannt als „Der schwarze Engel“, entstand das faszinierende Porträt eines skrupellosen Teenagers mit Unschuldsmiene – produziert von Pedro Almodovar. Eine unglaubliche und nicht selten an die großen Werke des Martin Scorsese erinnernde Geschichte im Gewand eines harten und erotischen Thrillers – außergewöhnlich, unbedingt sehenswert und weltweit nicht nur in Cannes gefeiert. Ein liebenswerter kleiner Kerl bricht gerne in Häuser ein, findet Verbündete und steigert die Qualität der Einbrüche und der Gewalt. Menschenleben bedeuten ihm wenig, nur er steht für sich im Mittelpunkt. In einem Atemzug kann er eine Person töten und anschließend seelenruhig zur Musik tanzen.

Inhalt

Der 17-jährige Argentinier Carlitos (Lorenzo Ferro) gibt seinem Leben mit gelegentlichen Einbruchstouren den gewissen Kick. Von seinem neuen Mitschüler Ramón (Chino Darín) ist der Junge aus gutem Hause sofort fasziniert. Ramóns drogensüchtiger Vater José (Daniel Fanego) erkennt schnell Carlitos’ Talent für riskante Raubzüge – und bald schon beginnt eine lukrative Zusammenarbeit. Als die beiden Jungs bei einem Coup von einem alten Mann überrascht werden, schießt Carlitos auf ihn, ohne zu zögern, vor allem aber ohne Gewissenbisse hinterher. Derlei Kollateralschäden bereiten dem Teenager keine schlaflosen Nächte – im Gegenteil. Seine Mutter (Cecilia Roth) macht sich größte Sorgen um ihren Sohn, doch er ist längst ihrer Kontrolle entronnen. Der zunächst wichtigste Einbruch wird in einem Waffengeschäft stattfinden, dort findet Carlitos sein Lieblingsspielzeug, das er fortan fast immer mit sich führen wird und benutzen, wenn es die Situation denn erlaubt. Da sollte seinen Gegenüber schon angst und bange werden, wenn sie ihn denn sehen…

Kritik

Die Hauptfigur ist genial, furchterregend, liebenswert, metrosexuell bis nach außen hin homosexuell. Ein Junge, dem niemand widerstehen kann, der so unschuldig aussieht. Gegen Ende trumpft der Film abermals nach starkem Beginn auf. Allein das Tanzen ist schon einen Blick wert.

Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer und Filmtipps.

Der schwarze Engel (O: El Angel): Arg / Spanien 2018; Regie: Luis Ortega; Darsteller: Lorenzo Ferro, Chino Darin, Daniel Fanego, Cecilia Roth; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 118 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Spanisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Koch Films. Veröffentlichung Verkauf: 27. Juni 2019.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4