Der Sportpenner

Gesellschafts-Drama / Tragikomödie

Die Vorfreude auf „Der Sportpenner“ war einigermaßen groß. Eine Independent-Produktion mit Oliver Korittke („Wilsberg“, „Die Musterknaben“) in der Hauptrolle. Ein experimentelles Werk über das Leben, philosophieren und den Alkohol, deinen Freund oder Feind, wie man es sehen möchte. Sehr abwechslungsreich gemacht, mit einer Animations-Einführung, der Erläuterung der Vorgeschichte und dann der Hauptfigur, die sich mit ihrer Flasche Wein unterhält und ihn als einzigen Verbündeten sieht. Ein Mann, der tief gefallen ist, aber dennoch mit seinem Leben nicht zu sehr hadert. Ein Entschluss ist bald gefasst, es soll nach Südfrankreich gehen, ins schöne Biarritz. Dort trifft er auf andere Gleichgesinnte, oder zumindest auf jene, die ein Leben auf der Straße führen. Kann er hier wieder einen Sinn im Leben finden, abseits des Alkoholkonsums?        

Inhalt

Charlie Meinhart (Oliver Korittke) landet bei seiner alkoholgeschwängerten Suche nach Glück von der Börse auf die Bank in einem Berliner Park. Sein Vater hatte so viel Geld angehäuft, das Charlie zunächst sogar noch vermehrte, doch nach dem Ableben des Vaters, fiel Charlie in ein Loch, hatte keine Selbstreflexion und zog das Feiern und den Alkohol, einem geordneten Leben vor. Vom reichen Lebemann zum anderen Ende der gesellschaftlichen Leiter. Des obdachlosen Lebens in Deutschland überdrüssig, macht er sich auf den Weg nach Biarritz im Südwesten Frankreichs am Atlantik. Dort lernt er andere kennen, die sein Schicksal mehr oder weniger teilen. Durch dieses paradiesische und vor allem sportaffine Fleckchen Erde, fängt er plötzlich selbst an, Sport zu treiben. Mit den anderen Obdachlosen im Schlepptau wird er zum Sportpenner. Doch kann sein neues Lebensmotto – kein Geld, kein Heim nur Sport und Wein – ihm auch helfen, sein Glück zu finden? Oder verfällt er nach kurzer Zeit wieder in alte Schemata?

Kritik

Der Anfang ist klasse gemacht, gerade die Zwiegespräche mit dem Wein. Da hat die Tragikomödie ihre Stärken. Später sehen wir philosophierende „Penner“ oder Lebenskünstler, die ihren Lebensmittelpunkt am Strand von Biarritz gefunden haben. Da gibt es ein paar zu viele Klischees, die aber erst störend werden, als eine Frau ins Leben des Protagonisten tritt. Ein Wettkampf mit einem Yuppie, muss das sein? Ambivalent, ein Stimmungsaufheller ist „Der Sportpenner“ jedenfalls letztlich nicht.

Das Bonusmaterial umfasst Filmtipps.

Der Sportpenner: D 2018; Regie: Florian Kenan Mortan; Darsteller: Oliver Korittke, Detlef Bothe, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Mirijam Verena Jeremic, MC Fitti; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 90 Minuten; Sprachen: Deutsch 2.0; Untertitel: ; Bild: 1,78:1 (16:9); Vertrieb: ©Studio Hamburg Enterprises. Veröffentlichung Verkauf: 8. November 2019.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4