Die Berufung

Frauenrechte / Zeitgeschichts-Drama / Biopic

Ruth Bader Ginsburg hat die Welt für Frauen verändert. Die 85-jährige Richterin stellte ihr Lebenswerk in den Dienst der Gleichberechtigung und derjenigen, die bereit sind, dafür zu kämpfen. 1993 wurde sie als zweite Frau an den Supreme Court der USA berufen und hält dort eisern die Stellung. Nachdem in diesem Jahr schon ein Portrait, eine Dokumentation über sie veröffentlicht worden ist, folgt nun ein sehr guter Spielfilm, der ihren ersten großen Fall thematisiert. „Die Berufung“ ist ein starker Film, über Gleichberechtigung über die vergangenen Jahrzehnte hinweg, über den Kampf für Frauenrechte auf juristischer Ebene und ein beeindruckendes Gerichtsdrama. Im Kino wollten gut 100.000 ZuschauerInnen den Film sehen, ein kleiner Erfolg, aber mehr wären verdient gewesen. In den Hauptrollen sind Felicity Jones („Star Wars: Rogue One“, „Inferno“) und Armie Hammer („Call me by your Name“, „The Social Network“) zu sehen.

Inhalt

Die beeindruckende, faszinierende und bis heute topaktuelle Geschichte der Ikone Ruth Bader Ginsburg, eine der ersten Richterinnen am US-Supreme-Curt. Smart, eloquent und mit sehr viel Biss – so revolutioniert Ruth Bader Ginsburg (Oscar-nominierte Felicity Jones) die verstaubten Gerichtssäle der 1950er und 60er Jahre. Das Biopic „Die Berufung“ erzählt vom emanzipatorischen Kampf jener kongenialen Frau, die an Gerechtigkeit glaubt und mit einem bahnbrechenden Fall vor Gericht zieht. Im temporeichen Schlagabtausch mit scheinbar unbelehrbaren Justizvertretern beweist Ginsburg Scharfsinn und Geisteswitz. Eine inspirierende Geschichte mit einem Thema, das aktueller nicht sein könnte. Gemeinsam mit ihrem Mann (Armie Hammer) zieht sie los in die Welt der Justiz, beginnt ein Jurastudium. Trotz Tochter und krankem Mann meistert sie alle Hürden und schafft als eine der ersten Frauen ihren Abschluss, natürlich als eine der besten. Sie will das Recht lehren und beweisen, will einen Job. Doch das ist leichter gesagt als getan, in einer männerzentrierten Welt. Sie will die Welt verbessern, doch es werden ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt. Schließlich findet sie einen Fall über das Steuerrecht eines Mannes, der nicht seine Mutter richtig pflegen durfte. Anhand des Beispiels will sie vor Gericht die gesetzliche Ebene für Frauen verbessern, ein Anfang. Weitere knapp 200 Gesetze müssten folgen – dafür bedarf es zunächst eines Präzedenzfalles.

Kritik

Großes Kino mit eindrücklichen Statements. Felicity Jones spielt großartig, die Nebendarsteller sind ebenfalls stark besetzt. Wie verändert sich die Gesellschaft, was muss sich verbessern, wie können Gesetze an die Moderne angepasst werden? Ein spannendes und gut erzähltes Stück Zeitgeschichte. Nur vor den Waffengesetzen sind die Richter leider noch immer rückwärtsgewandt. Dieser Film ist ein Muss! Ewig Suchender verlost eine Blu-ray zum Film. Schickt eine Mail an den Redakteur bis zum 31. August.

Das Bonusmaterial besteht aus dem Making of, Martin & Ruth: Liebe auf Augenhöhe, die Macht des Gesetzes sowie dem Trailer und Filmtipps.

Die Berufung (O: On the Basis of Sex): USA 2019; Regie: Mimi Leder; Darsteller: Felicity Jones, Armie Hammer, Justin Theroux, Sam Waterston, Kathy Bates; FSK: ab 0 Jahren; Dauer: 120 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Entertainment One / Universal Pictures Germany. Veröffentlichung Verkauf: 22. August 2019.

Bewertung: 8,5/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 4/4