Die Bologna Entführung

Historienfilm

„Die Bologna Entführung“, der neue Film des renommierten italienischen Regisseurs Marco Bellocchio („Il Traditore – Als Kronzeug gegen die Cosa Nostra“), ist inspiriert von der wahren Geschichte Edgardo Mortaras. Der jüdische Junge wurde 1858 seiner Familie entrissen und unter der Obhut von Papst Pius IX. zum katholischen Glauben erzogen. Das Drehbuch schrieb Marco Bellocchio gemeinsam mit Susanna Nicciarelli und Daniela Ceselli. In den Hauptrollen des Films sind Paolo Pierobon, Fausto Russo Alesi, Barbara Ronchi, Enea Sala, Leonardo Maltese, Filippo Timi und Francesco Giufuni zu erleben. Ein Kind, das von der katholischen Kirche praktisch entführt wird und nach deren Regeln erzogen wird. Die Gehirnwäsche oder schlicht das Aufwachsen einen Kleinkindes zum Erwachsenen im Schoße der Kirche entfernt ihn fundamental von der eigenen Familie.

Inhalt

Bologna, 1858: Im Auftrag des Papstes (Paolo Pierobon) dringen Soldaten in das Haus der Familie Mortara im jüdischenViertel der Stadt ein. Sie erheben einen Anspruch darauf, Edgardo (Enea Sala), den siebenjährigen Sohn der Mortaras, mitzunehmen. Als Säugling wurde der Junge heimlich von seiner Amme getauft – in diesen Fällen gilt das damals unumstößliche päpstliche Gesetz: Edgardo muss eine katholische Erziehung erhalten. Die verzweifelten Eltern tun alles, um ihren Sohn in die Familie zurückzuholen. Unterstützt von der Öffentlichkeit und der internationalen jüdischen Gemeinde, nimmt der Kampf der Mortaras schnell eine politische Dimension an. Doch die Kirche und der Papst stimmen der Rückgabe des Kindes nicht zu und nutzen den Fall, um ihre zunehmend schwankende Macht zu festigen … Italien im Umbruch und am Ende vor der Republik. Ein Papst, der seine Macht missbraucht und letztlich daran scheitern könnte. Eine Familie, die alles versucht, um ihr Kind zurück in die Familie zu holen und die merkt, wie sie das Kind nach und nach an die katholische Kirche verlieren.

Kritik

Inhaltlich spannend und informativ. Ein Stück seltsame Geschichte der katholischen Kirche. Manchmal ist der Film wie ein Theaterstück aufgemacht. Dramatisch ist es zu sehen, wie sich das Kind entwickelt, aber wie könnte es auch anders sein, oder? Insgesamt ist das experimentell, aber kein guter Film.

Im Bonusmaterial gibt es die Hörfilmfassung, ein Interview mit dem Regisseur sowie den Trailer und Filmtipps.

Die Bologna Entführung (O: Rapito): I 2023; Regie: Marco Bellocchio; Darsteller: Paolo Pierobon, Fausto Russo Alesi, Barbara Ronchi, Enea Sala, Leonardo Maltese, Fabrizio Gifuni; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 135 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Italienisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Pandora Filmverleih. Veröffentlichung Verkauf: 12. April 2024.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 1/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4