Die Mittagsfrau

Literaturverfilmung / Drama

Mit der Verfilmung des gefeierten Weltbestsellers „Die Mittagsfrau“ von Julia Franck legt die österreichische Filmemacherin Barbara Albert einen hochemotionalen Film vor, das berührende Porträt einer jungen Frau im Deutschland der 1920er- und 30er-Jahre, die mit ihrer Identität und ihrer Rolle als Mutter ringen muss, bis sie dazu eine Entscheidung treffen kann. Mala Emde („Und morgen die ganze Welt“) spielt diese spannende Figur in einer faszinierenden, feinfühligen Darstellung, begleitet von Thomas Prenn („Große Freiheit“) und Max von der Groeben („Hinterland“, „Lindenberg! Mach dein Ding“) als die gegensätzlichen Männer in ihrem Leben. „Die Mittagsfrau“ ist ein epischer Film, der Jahrzehnte umspannt und dennoch sehr modern von den großen Gefühlen erzählt. Leider ist der Film im Kino nicht so erfolgreich gewesen, hoffentlich aber jetzt als Heimvideo!

Inhalt

Die junge Helene (Mala Emde) kommt mit ihrer Schwester Martha (Liliane Amuat) in das aufregende Berlin der wilden 1920er Jahre. Die Mutter ist Jüdin und muss bald in eine psychiatrische Anstalt, aber für die jungen Frauen beginnt das Leben in Berlin erst so richtig. Während Martha sich im Party- und Drogenrausch verliert, will Helene Medizin studieren und Ärztin werden. In Karl (Thomas Prenn) findet sie die Liebe ihres Lebens und das schon in sehr jungen Jahren, ist sie doch just erst 18 geworden. Die Tür zur Welt scheint für sie weit offen zu stehen. Mit Karls jähem Tod und dem gesellschaftlichen Umsturz durch die Nazis begegnet sie Wilhelm (Max von der Groeben), der sich unsterblich in sie verliebt. Doch ihre Lebensenergie und ihr starker Wille vertragen sich nicht mit Wilhelms traditionellen Rollenbildern und ihrer Mutterschaft. Helene trifft eine ungeheuerliche Entscheidung. Sie will leben und sie will ein selbstbestimmtes Leben, selbst in der schwierigen Zeit und mit einem Mann, der selbst vor Gewalt nicht zurückschreckt, in Ausnahmesituationen. Doch Helene ist stark und weiß, was sie kann und was sie will…

Kritik

Barbara Alberts Verfilmung von Julia Francks mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Bestsellers „Die Mittagsfrau“ ist eine mitreißende Hommage an weibliche Körperlichkeit und Selbstermächtigung. Ein starker Film, der nicht einfach zu sehen ist, der schmerzhaft wirkt und der sehr realistisch die weibliche Befreiung zeigt, das selbst bestimmte Leben einer jungen Frau, in einer Zeit, die längst nicht so modern ist, wie heute – da haben wir eher einen Quantensprung hingelegt, in einem kleinen aufgeklärten Teil der Welt oder Deutschlands.

In den Extras befinden sich die Hörfilmfassung sowie der Trailer und Filmtipps.

Die Mittagsfrau: D 2023; Regie: Barbara Albert; Darsteller: Mala Emde, Thomas Prenn, Max von der Groeben, Laura Louisa Garde, Liliane Amuat, Fabienne Elaine Hollwege; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 136 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Wild Bunch / LEONINE Studios. Veröffentlichung Verkauf: 19. April 2024.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4