Die Saat des heiligen Feigenbaums

Drama / Sozialpolitik

Mit „Sie Saat des heiligen Feigenbaums“ liefert Mohammad Rasoulof, Gewinner des Goldenen Bären für „Doch das Böse gibt es nicht“, sein Meisterwerk ab: eine zornige und unverblümte Abrechnung mit dem Unrechtsregime im Iran, erzählt als brillanter, atemloser Politthriller und erfüllt mit authentischen Bildern der Proteste im Herbst 2022, die das Land in seinen Grundfesten erschütterten. Es ist ein unter schwierigen Umständen entstandener, geheim im Iran gedrehter Film, dessen Wirkkraft so groß ist, dass sich Rasoulof noch kurz vor der Weltpremiere im Wettbewerb von Cannes gezwungen sah, sein Heimatland zu verlassen. Bei den 77. Filmfestspielen von Cannes wurde der Film mit minutenlangen Standing Ovations bedacht, von der Presse international gefeiert und mit dem Spezialpreis der Jury sowie vier weiteren Preisen ausgezeichnet. Der majoritär von Rasoulofs Hamburger Firma Run Way Pictures hergestellte Film war Deutschlands Oscarbeitrag in der Kategorie „Bester internationaler Film”.

Inhalt

Iman ist gerade zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran befördert worden, als nach dem Tod einer jungen Frau eine riesige Protestbewegung das Land ergreift. Obwohl die Demonstrationen zunehmen und der Staat mit immer härteren Maßnahmen durchgreift, entscheidet sich Iman für die Seite des Regimes und bringt damit das Gleichgewicht seiner Familie ins Wanken. Er akzeptiert, dass junge Menschen einfach so verurteilt werden, obwohl sie nur auf die Straße gehen und für ihre Rechte einstehen wollen. Während der strenggläubige Familienvater mit der psychischen Belastung durch seinen neuen Job zu kämpfen hat, sind seine Töchter Rezvan und Sana von den Ereignissen schockiert und elektrisiert. Seine Frau Najmeh wiederum versucht verzweifelt, alle zusammenzuhalten. Dann stellt Iman fest, dass seine Dienstwaffe verschwunden ist, und er verdächtigt seine Familie… Müsste er den Verlust seiner Waffe melden, könnte seine Karriere schon wieder beendet sein, bevor sie richtig begonnen hat. Er will seine Familie ins Verhör nehmen, fährt mit ihnen weg und erlebt seinen selbst verursachten Albtraum.

Kritik

Ein Familiendrama vor dem Hintergrund der iranischen Politik. Ein aufstrebender Richter, seine Familie, vor allem die Töchter, die die Ungerechtigkeiten des Regimes nicht mehr ertragen können und wollen, die in Freiheit leben wollen. Die Dienstwaffe wird zum Menetekel – zur entscheidenden Sache in der Familie. Während der Vater zunehmend ausrastet. Gut, aber wieder sehr langatmig.

Im Bonusmaterial gibt es ein Interview und Q&A mit dem Regisseur sowie den Trailer und Filmtipps.

Die Saat des heiligen Feigenbaums (O: The Seed of the Sacred Fig – Dane-ye anjir-e ma’abed): Iran 2024; Regie: Mohammad Rasoulof; Darsteller: Soheila Golestani, Missagh Zareh, Setareh Maleki; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 160 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Farsi 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: Alamode Film. Veröffentlichung Verkauf: 08. Mai 2025.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4