Drama
Mika Kaurismäkis „Eine Nacht in Helsinki“ erzählt von drei Männern, die sich bei gutem Wein und tiefsinnigen Diskussionen in einer langen Nacht näher kommen. Die Nacht könnte die letzte für die Kneipe sein, denn wegen der Pandemie herrscht großer finanzieller Druck. Es ist der erste Film, der so ganz direkt die Pandemie als Thema hat, in anderen Filmen oder Serie wurde darauf hingewiesen und ab und an eine Maske benutzt. Hier geht es um die gelebte Gegenwart, in der Kneipen schließen müssen, in der praktisch niemand auf der Straße ist, in der die Menschen vereinsamen. Ein Kneipenbesitzer, ein Arzt, ein Sozialarbeiter und später die Frau vom Arzt, das sind die Akteure, Spielort ist die Kneipe – von je her eine Begegnungsstätte und Ort, um sich die Last von der Seele zu reden. Das wird hier zur Genüge getan.
Inhalt
Obwohl die Kneipe eigentlich geschlossen sein müsste, bietet Barbesitzer Heikki (Pertti Sveholm) seinem Freund Risto (Kari Heiskanen), einem Arzt, den Trost, den er nach einer tragischen verlaufenden Schicht braucht. Zumal will der nicht nach Hause, wo es mit seiner Frau nicht so gut läuft. Misstrauisch wird hingegen der Fremde (Timo Torikka) beäugt, der ankommt und auf die Geburt seines Enkelkindes wartet, der eigentlich nur sein Handy aufladen möchte – erst recht, nachdem im Radio von einem Mord in der Gegend berichtet wird und Heikki ein Gespräch auf dessen Handy annimmt. Aber Heikki und Risto haben ihre eigenen Geheimnisse und so könnte die Nacht in der Bar ihnen genau die Therapie bringen, die sie benötigen. Sie müssen aufpassen, dass die Behörden nichts mitbekommen. Sie wollen einfach nur Wein trinken und ein paar Brote essen. Während der Therapiestunde, in der alle Wahrheiten offenbaren, stören nur kurz Feiernde und später kommt Ristos Frau (Anu Sinisalo) vorbei, um sich um ihren Mann zu kümmern, um selbst mit ihm zu reden…
Kritik
Zum Teil richtig gut, dann denkt und hofft man auf ein bisschen mehr. Wobei das nicht gepasst hätte. Die Tür der Bar hätte man einfach abschließen können, oder? Drei Männer und ihre Schicksale, in dieser Nacht könnte so viel passieren, was das Leben der drei für immer verändern dürfte.
Im Bonusmaterial gibt es den Trailer und Filmtipps.
Eine Nacht in Helsinki (O: Yö Armahtaa): Fin 2020; Regie: Mika Kaurismäki; Darsteller: Timo Torikka, Perrti Sveholm, Kari Heiskanen, Anu Sinisalo; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 85 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Finnisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Arsenal Film / Good Movies. Veröffentlichung Verkauf: 20. Mai 2022.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4