Farben der Leidenschaft

Historisches Drama / Erotik

„Farben der Leidenschaft“ ist ein aufwendig und kunstvoll inszenierter Meilenstein des erotischen Kinos, im Stil von „Die Taschendiebin“ oder „Der Liebhaber“. Dabei basiert die Geschichte auf wahren Begebenheiten, denn die Bilder des Malers Shin Yun-bok, wie das „Porträt einer Schönheit“, existieren wirklich. Aus der Idee, dass Shin Yun-bok eine Frau gewesen sein könnte, entspann sich schließlich der Bestseller-Roman „Painter of the Wind“ und eine gleichnamige TV-Serie zum Thema. Zum 250. Geburtstag des koreanischen Malers folgte die erste große, aufwendig inszenierte Spielfilmumsetzung der Vorlage. Regie führte Jeon Yun-su. Neben seinem von der Kritik gelobten Regiedebüt „Besame Mucho“ (2001) ist er auch für den koreanischen Box Office Hit „Le Grand Chef“ (2006) verantwortlich. Der Film ist aus dem Jahr 2008, hatte damals 2,5 Millionen ZuschauerInnen im Kino.

Inhalt

Die bildhübsche und talentierte Yun-jeong beginnt die Ausbildung an der königlichen Kunstschule im Korea des 18. Jahrhunderts. Sie muss sich als Junge tarnen, denn Frauen ist die Malerei strengstens untersagt. Das hatte zuvor schon familiär für ein Drama gesorgt und soll nun wenigstens Früchte tragen, wenngleich das Risiko sehr hoch ist. Durch ihren Blick für das Schöne, Lustvolle und Verbotene erregen ihre Gemälde schon bald große Aufmerksamkeit, aber auch moralischen Anstoß. Als sich Yun-jeong auf eine leidenschaftliche Affäre mit dem Spiegelmacher Kang-mu einlässt, droht ihre Tarnung aufzufliegen. Denn auch ihr Lehrer Kim Hong-do beginnt, die junge Frau zu begehren, er weiß natürlich über ihr Geschlecht Bescheid, konnte sich aber all die Jahre zurückhalten. Yun-jeong gerät in einen lebensgefährlichen Strudel aus Begierde, Lust und Eifersucht. Sie erlebt das Leben und die Lust übernimmt ihr Denken in manchen Situationen. Sie muss immer vorsichtig sein, doch sie will leben und malen; nur kann das wirklich funktionieren? Die Gefahr der Strafe bei Entdeckung könnte drastisch ausfallen. Erotike Malerei wird zu einem ihrer Steckenpferde, undenkbar in der prüden Gesellschaft der Elite damals.

Kritik

Ist das das koreanische Kamasutra, was die Schauspielerinnen dem männlichen Publikum nur in „Strings“ vorführen? Ein Film, den Shakespeare kaum besser hätte inszenieren können. Es beginnt und endet mit einem tragischen Drama. Zwischendurch dürfen wir die Malerei, die Kunst bewundern, auch die erotische. Die Leidenschaft sorgt für den Untergang der Menschen – ist das die Aussage letztlich?

Im Bonusmaterial gibt es den Trailer und Filmtipps.  

Farben der Leidenschaft (O: Mi-in-do): Kor 2008; Regie: Jeon Yun-su; Darsteller: Kim Min-sun, Kim Young-ho, Kim Nam-gil; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 108 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Koreanisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Busch Media Group. Veröffentlichung Verkauf: 27. August 2021.

Bewertung: 7,6/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4  – Anspruch: 3/4