Benedetta

Historisches Drama / Religion

Paul Verhoeven, der Meister der Provokation, meldet sich mit einem Paukenschlag zurück: Vier Jahre nach seinem Golden-Globe-Erfolg mit „Elle“ legt der Regisseur mit „Benedetta“, der erotischen Liebesgeschichte zweier Nonnen, einen fieberhaften Geniestreich vor, der bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes für Aufsehen sorgte. Basierend auf dem Buch „Immodest Acts“ von Judith C. Brown zeichnet Verhoeven das Leben der lesbischen Nonne Benedetta Carlini nach und lässt Religion und Sexualität auf nie gesehene Weise aufeinanderprallen. Das doppelbödige Drama mit Virginie Efira als Benedetta, Daphné Patakia als verführerische Novizin und Charlotte Rampling als strenge Äbtissin erzählt von dem Aufstieg einer jungen Frau, die sich zielstrebig an die Spitze einer Männerdomäne kämpft. Ihr perfides Spiel mit der Wahrheit erinnert dabei an Verhoevens Klassiker „Basic Instinct“ und „Total Recall“. Ein erotisch-historisches Drama über Wahrheit und Glauben in Zeiten der Pest.

Inhalt

Italien im 17. Jahrhundert: Hinter den Mauern des Klosters von Pescia versetzt die Novizin Benedetta Carlini (Virginie Efira) die Oberhäupter der katholischen Kirche in Aufregung, als die Wundmale Christi an ihrem Körper auftreten. Ihre Eltern hatten die junge Benedetta früh ins Kloster geschickt und sehr viel Geld für ihre Ausbildung und Aufnahme gezahlt. Jahre später hat Benedetta einen Stand in der Gemeinschaft, den sie aber verändern möchte. Trotz anfänglicher Zweifel an der Echtheit der Stigmata steigt Benedetta als „Auserwählte Gottes“ zur Äbtissin auf und löst damit die Vorgängerin ab. Von nun an genießt sie Privilegien in der Ordensgemeinschaft, die ihr ein geheimes Doppelleben erleichtern: Sie lässt sich von der Nonnenschülerin Bartolomea (Daphné Patakia) in die Geheimnisse körperlicher Lust einführen. Doch die ehemalige Klostervorsteherin Felicita (Charlotte Rampling) kommt dem verbotenen Treiben auf die Spur… Zwischen den Frauen entsteht eine Beziehung, die Lust am Ausleben der Sexualität, was der alten Äbtissin nicht gefällt. Während in Italien die Pest grassiert, geht es in der Stadt Pescia darum, ob Benedetta wahrhaft mit Jesus spricht, oder ob sie alsbald auf den Scheiterhaufen gehört.

Kritik

Ist Benedetta eine Betrügerin, ist sie lesbisch, darf sie machen, was sie möchte? Die Figuren wirken alle ein wenig zu modern, die Beziehung zwischen den beiden Frauen nimmt zu viel Platz ein. Visuell ist das sehr stark gemacht, insbesondere beim Wetterschauspiel. Das Tribunal am Ende haben wir schon intensiver gesehen. Letztlich wird per kurzem Text noch auf das wahre Leben der Benedetta Carlini eingegangen.

Im Bonusmaterial befinden sich „Der Weg ins Kloster“ mit dem Regisseur und der Hauptdarstellerin, ein Interview mit dem Regisseur sowie der Trailer und Filmtipps.

Benedetta: F / Bel / NL 2021; Regie: Paul Verhoeven; Darsteller: Virginie Efira, Daphné Patakia, Charlotte Rampling, Lambert Wilson, Olivier Rabourdin, Louise Chevillotte, Clotilde Courau; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 131 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Capelight Pictures / Koch Films. Veröffentlichung Verkauf: 24. Februar 2022 (digital 18.01.22).

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 3/4  – Anspruch: 3/4