Flucht aus Leningrad

Kriegsdrama

Der Zweite Weltkrieg als Motiv für einen Spielfilm. Das Kriegsdrama „Flucht aus Leningrad“ ist jüngst bei Capelight Pictures veröffentlicht worden. Ein russischer Kriegsfilm, ein Drama über die Flucht auf dem Wasser und ein Überlebenskampf an Bord. Ein Drama, das auf wahren Begebenheiten basiert, einer dieser tragischen Kriegsgeschichten, die man sich heute gar nicht mehr vorstellen möchte. Zum Glück machen die Russen nicht nur ewig lange Filme, sondern haben auch für solche Werke die quasi Normallänge von 90 Minuten entdeckt; hier sind es auf der DVD acht Minuten mehr, aber zum Glück keine zwei Stunden. Es geht um Mut, um Liebe, um den Abschied von Besitz und letztlich um das pure Überleben, was nicht allzu vielen gelingt, als ein Frachter auf dem Ladogasee von der Wehrmacht, von den Deutschen angegriffen wird.

Inhalt

September 1941. Um seinem Sohn Kostja (Andrey Mironov-Udalov) die harten Kämpfe an der Front zu ersparen, schickt Oberst Gorelow den Kadetten zum Einsatz auf das Frachtschiff 752, mit dem russische Soldaten und Zivilisten aus der Blockade von Leningrad evakuiert werden sollen. Kostja stimmt seinem Vater nur zu, da dies die einzige Möglichkeit ist, bei seiner Verlobten Nastya (Maria Melnikova) zu bleiben, die ihn auf das Schiff begleitet. Obwohl der alte Frachtkahn in keinem guten Zustand ist, ordnet Kostjas Vater die Truppen an, es mit mehr als 1.000 Menschen zu beladen. Niemand ahnt, welch schreckliches Schicksal die Menschen nur wenige Stunden später ereilen wird: Als sie auf See in einen heftigen Sturm geraten, tauchen am Himmel plötzlich feindlichen Luftstreitkräfte auf, die das Schiff attackieren. Zwei deutsche Flugzeuge sollen an diesem Tag einen erfolgreichen Abschuss liefern und nehmen sich des Frachters an. Das fast wehrlose Schiff gerät in Bedrängnis, viele Menschen sterben, aber einige haben den Mut und die Kraft zu überleben, wollen nicht aufgeben.

Kritik

Viel Drama auf dem Schiff, viel Hierarchie und zwischenmenschliche Unstimmigkeiten, ob ein Klavier-Flügel über Bord gehen darf, um Ballast loszuwerden, oder gar ein Auto, um das Gewicht zu verringern. Dazu eine Liebesgeschichte und eine Uhr, die wieder an ihren rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden soll. Die Zeichnung der Deutschen ist wenigstens nicht nur einseitig schlecht.

Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer und Filmtipps.

Flucht aus Leningrad (O: Spasti Leningrad): Russ 2019; Regie: Aleksey Kozlov; Darsteller: Anastasija Melnikowa, Gela Meschi, Maria Melnikowa, Andrei Mirnow-Udalow; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 98 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Russisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Capelight Pictures. Veröffentlichung Verkauf: 28. Juni 2019.

Bewertung: 7,5/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4