Frank Goldammer – Feind des Volkes

Krimidrama im Nachkriegs-Dresden / DDR-Geschichte

Frank Goldammer schreibt über ein Thema, das zugleich Regionalkrimi als auch historisches Drama ist. „Tausend Teufel“ war der zweite Roman um den Ermittler Max Heller, der im Nachkriegsdeutschland, in der sowjetischen Besatzungszone, in Dresden ermittelt, nach dem Auftakt „Der Angstmann“. Anschließend folgte der Roman „Vergessene Seelen“, der im Sommer 1948 spielt, während wir uns im vorherigen im eiskalten Winter, im Februar 1947 wiederfanden. Im vierten Fall „Roter Rabe“ befinden wir uns im Jahr 1951, im Herbst des Jahres. Teil 5 folgte, der am 17. Juni 1953 beginnt, dem ostdeutschen Volksaufstand. In Teil 6 sind wir in „Verlorene Engel“ im Jahr 1956 angekommen. Im Ausland ist der Aufstand in Ungarn wichtig, im Inneren sind die Russen und das MfS aktiv, während Heller den Fall eines Vergewaltigers und Mörders untersucht. Teil 7 spielt sowohl 1959 als auch 1961, jeweils im August. Eine Reihe bestialischer Mordfälle, die 1959 als gelöst galten, beginnt 1961 von neuem. Doch der Täter von damals sitzt in Haft. Haben Heller und seine Leute den Falschen verhaftet? Plötzlich meldet sich der oder die Täterin bei Heller zuhause, es wird sehr persönlich.

Inhalt

Es ist der Sommer von 1959, als in einem Wald in der Nähe von Dresden zwei Männer brutal ermordet werden. Mit einem Messer werden ihnen viele Stichverletzungen zugefügt, gar ihre Kleidung eingeritzt. Verdächtige gibt es einige, doch Heller und sein Team aus Oldenbusch und Salbach ermitteln, werden von weiter oben ausgebremst und können letztlich doch eine Person dingfest machen, die für die Morde verhaftet wird.

August 1961: Hauptmann Max Heller von der Dresdner Kriminalpolizei ist von seinem neuen Vorgesetzten in den Innendienst versetzt worden. Ein Affront für Heller, der kurz vor seinem Ruhestand steht. Als er eines Tages ein Paket mit Beweismaterial aus einem längst aufgeklärten Mordfall erhält, ist er alarmiert. Bald ist klar, der wahre Täter von damals ist zurück und fordert Heller zu einem perfiden Kampf um Leben und Tod heraus. Eine atemlose Mörderjagd beginnt, die Hellers Familie in größte Gefahr bringt. Auch die politische Lage in der DDR spitzt sich zu. Nahezu unbemerkt von der Welt wird der Bau der Berliner Mauer vorbereitet. Am 10. August 1961 müssen Karin und Max Heller eine dramatische Entscheidung treffen: gehen oder bleiben.

Kritik

Ein Schriftsteller, der sich hochgeschrieben hat. Erst in Eigen-Veröffentlichungen und nun im DTV Premium. Die Reihe ist immerhin schon beim siebten Roman angelangt, Anfang der 1960er Jahre endet damit die Reihe um den Polizisten und Hauptmanns Max Heller. Der Fall zieht sich über zwei Zeitebenen hinweg, die ersten 200 Seiten wird in einer Mordreihe im Jahr 1959 ermittelt, 1961 wird der Fall wieder aufgenommen, nachdem Heller Post erhält und es erneut Tote gibt. Es ist der schwierigste Fall mit vielen Wendungen, mit zu vielen Opfern während der Ermittlungen. Für Heller wird es privat und beruflich ein Kraftakt, der hoffentlich ein gutes Ende bringt. Die Selbstzweifel sind berechtigt. Heller steht zwischen Ruhestand, Kündigung oder Rauswurf, weil er ständig die Stasi und die DDR schlecht redet – er einfach sagt, was er denkt.

Frank Goldammer, 1975 in Dresden geboren, ist Maler- und Lackierermeister. Mit Anfang zwanzig begann er zu schreiben, verlegte seine ersten Romane im Eigenverlag und schrieb drei erfolgreiche Regionalkrimis über Dresden und Umgebung. „Der Angstmann“ war der Auftakt zu dieser Reihe, die mit „Tausend Teufel“, „Vergessene Seelen“, „Roter Rabe“, „Juni 53“, „Verlorene Engel“ sowie jetzt „Feind des Volkes“ fortgesetzt worden ist. Er ist alleinerziehender Vater von Zwillingen und lebt mit seiner Familie in Dresden. Der siebte und letzte Roman der Reihe. „Feind des Volkes“ hat 414 Seiten und ist am 17. September 2021 im DTV erschienen.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4