Hunted – Waldsterben

(Horror-)Thriller

Mit „Hunted – Waldsterben“ ist dem Oscar-nominierten Regisseur Vincent Paronnaud („Persepolis“, „Huhn mit Pflaumen“) ein kompromissloser Survival-Thriller gelungen, der genüsslich mit Geschlechterkonventionen, #MeToo und Rotkäppchen-Motiven spielt. Mit bitterbösem Humor und klugen Beobachtungen bekommt die Rape & Revenge-Formel ein zeitgemäßes Update verpasst. Es ist vor allem ein Film, bei dem sich die ZuschauerInnen herrlich aufregen dürfen, im Prinzip über alles; über die Passivität etlicher Beteiligter, die Schockstarre, die Naivität, die Begabung sich immer für das Falsche zu entscheiden und letztlich die Duelle. Eine Karriere-Frau mit privaten Problemen geht abends in einer fremden Stadt noch in eine Disko, lernt einen Typen kennen, trifft die falsche Entscheidung und wird entführt. Kann sie fliehen, bevor die beiden Männer ihr etwas antun? Im Wald spielt der größte Teil der Handlung.

Inhalt

Eve (Lucie Debay) flirtet in einer Bar mit einem charmanten Mann (Arieh Worthalter), der sich schnell als mörderischer Psychopath entpuppt. Eigentlich wollte sie nur abschalten, steht beruflich und privat unter Druck, ein paar Drinks, ein lockerer Abend, vielleicht ein wenig knutschen. Doch der Mann hat anderes im Sinn. Gemeinsam mit einem Handlanger (Ciaran O’Brien) entführt er Eve. Nach einem Autounfall im Wald, als sie ein Wildschwein auf der Straße rammen, kann Eve sich befreien und in ein Waldstück fliehen. Im Kampf um Leben und Tod geht Eve an ihre Grenzen und darüber hinaus. Der Wald ist auf ihrer Seite. Während die zwei Männer die Verfolgung aufnehmen, wird die Gejagte zur Jägerin. Überleben ist nicht genug – sie will Rache! Zumindest scheint sie das kurz zu glauben, agiert aber nicht so. Hungrig, verletzt und erschöpft sucht sie Hilfe, während die Männer sich gegenseitig aufstacheln und der Typ am liebsten sofort sein Snuff-Video drehen möchte. Gewalt, Vergewaltigung und Mord wären sein Ding, mit ihrer Gegenwehr hat er nicht gerechnet.

Kritik

Wie paralysiert stehen die Opfer zur Seite, sobald ihnen Schreckliches angetan wird oder droht. Wehren oder weglaufen wäre eine wunderbare Idee, zumindest beim zweiten oder dritten Mal – und es gibt gleich mehrere Opfer in diesem Survival-Thriller mit Waldmythos. Kleiner Spoiler: die blaue Farbe kommt vom Paintball-Spielen Unbeteiligter…

Im Bonusmaterial gibt es den Trailer und Filmtipps.

Hunted – Waldsterben: F / Ir / Bel 2020; Regie: Vincent Paronnaud; Darsteller: Lucie Debay, Arieh Worthalter, Ciarán O’Brien, Ryan Brodie, Simone Milsdochter; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 87 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Pandastorm Pictures. Veröffentlichung Verkauf: 21. Mai 2021.

Bewertung: 7,5/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4