Im Kino: Hysteria

Thriller / Kulturdrama

Am 6. November 2025 startet der Film „Hysteria“ im Verleih von Rapid Eye Movies bundesweit in den Kinos. Mehmet Akif Büyükatalays spannungsgeladener, vielschichtiger und aktueller Thriller mit Devrim Lingnau („Die Kaiserin“, „Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien“) in der Hauptrolle feierte bei der Berlinale 2025 Weltpremiere in der Sektion Panorama. Als am Set eines Films ein verbrannter Koran gefunden wird, laufen die Dreharbeiten aus dem Ruder. Die Filmset-Praktikantin Elif wird in ein gefährliches Spiel aus Geheimnissen, Anschuldigungen und Lügen hineingezogen. Das Drama mit Crime-Elementen spielt subtil mit dem Film-im-Film-Motiv und steckt voller überraschender Wendungen. Eine präzise Reflexion über die Macht der Bilder und die Dynamik von Wahrnehmung, Projektion und gesellschaftlicher Hysterie. Hauptdarstellerin Devrim Lingnau wurde 2025 als European Shooting Star bei der Berlinale 2025 ausgezeichnet.

Kinostart: Donnerstag, 06. November, Abaton Hamburg

Inhalt

Die junge Praktikantin Elif (Devrim Lingnau) will ihre Chance im Filmgeschäft voranzukommen, beim Dreh eines Films über den rechtsextremistischen Brandanschlag in Solingen nutzen. Um die Authentizität zu erhöhen, haben der etablierte Regisseur Yigit (Serkan Kaya) und seine Produzentin und Lebensgefährtin Lilith (Nicolette Krebitz) Bewohner aus einem nahen Heim für Geflüchtete als Komparsen engagiert. Der Fund eines verbrannten Korans nach einem emotionalen Drehtag sorgt für Unruhe und Verwirrung bei den Komparsen. Die überlastete Elif soll nicht nur die Komparsen zurück ins Heim fahren, sondern auch das analoge Filmmaterial in die Wohnung von Yigit und Lilith bringen, in der sie während des Drehs wohnt. Zu allem Überfluss verliert sie den Wohnungsschlüssel und will auf keinen Fall ihr Versehen zugeben. Nach einer Suchaktion per Aushang erhält sie eine Nachricht des angeblichen Finders, dem sie voreilig die Adresse verrät. Aus Angst vor einem nächtlichen Eindringling bittet sie den Komparsen Said (Mehdi Meskar) zu sich, um mit ihr in der Wohnung zu bleiben. Am nächsten Tag ist das Filmmaterial verschwunden. Jeder verdächtigt jeden und jeder hätte einen guten Grund, das brisante Filmmaterial beiseitezuschaffen. Die Emotionen kochen hoch und konträre Meinungen zu politischen und religiösen Fragen prallen voller Wucht aufeinander. Und über allem schwebt immer noch die Frage: Wer und was steckt hinter dem Diebstahl?

Kritik

Das kleine Fernsehspiel besteht schon seit langem und es sind in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder sehr gute Filme produziert worden, die meist im ZDF ab 22.15 oder 0 Uhr ausgestrahlt werden, meist montags. Filme, die nicht unbedingt fürs Kino gemacht sind, dort aber auch aufgeführt werden. Bei „Hysteria“ hat man zu Beginn die Befürchtung, dass das wieder so ein Werk ist, bei dem die Kritiker des öffentlich-rechtlichen Fernsehens bestätigt werden. Migranten, Gutmenschen und daraus wird ein Werk, fernab der kolportierten Realität. Das ist allerdings nicht der Fall, wie wir bald merken. Sehr vorsichtig ist man beim Thema „Koranverbrennung“. Was ist folgenden daraus wird, aus dem Film, ist spannend – jede/r beschuldigt jede/n.

Der Film „Hysteria“ wird ab 12 Jahren freigegeben werden und dauert 104 Minuten. Genrewechsel, Zuschauende, die nicht immer wissen, woran sie hier sind. Das ist gut gemacht, das Sehvergnügen erhöht es allerdings nicht. Ein Hybrid, der zu viel vermischt und am Ende mit einem Knall explodiert.    

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4