Kriegsfilm
Ein völlig anderes Kaliber ist der gewagte Kriegs-Actioner „Red Ghost – Nazi Hunter“. Ein Film im Winter des Zweiten Weltkrieges in Russland, gerade als die deutsche Wehrmacht auf dem Vormarsch ist. Die blutige, atmosphärisch dichte und außergewöhnliche Mischung aus Zweite-Weltkriegs-Action und klassischem Western ist eine Verneigung vor dem Kino von Quentin Tarantino und erzählt visuell raffiniert ein unterhaltsam-wildes Scharfschützen-Epos über einen mysteriösen Partisanenrächer. Das Setting beschränkt sich alsbald auf ein Dorf, ein paar Hütten, in denen erst russische versprengte Kräfte sich wärmen wollen, dann kommen die Deutschen und möchten selbiges tun, ohne zu ahnen, dass der Feind vor Ort ist und ein Einzelkämpfer, der zur Legende wurde, der „Red Ghost“.
Inhalt
Sowjetrussland im Winter 1941: Die Wehrmacht hat große Teile der Roten Armee bei Wjasma eingekesselt, Partisanen und Deserteure treiben sich in den schneebedeckten Wäldern herum. Immer wieder taucht ein mysteriöser Scharfschütze wie aus dem Nichts auf und hinterlässt haufenweise tote Wehrmachtssoldaten. Ein Tötungskommando unter der Leitung von SS-Hauptsturmführer Braun soll dem Nazijäger, den die Deutschen „das rote Phantom“ nennen, ein Ende bereiten. Doch der geheimnisvolle Rächer erwartet den Trupp bereits. In einer verlassenen Holzhaussiedlung kommt es zum Showdown. Dort sind allerdings zunächst versprengte russische Soldaten und eine Schwangere. Während die meisten der Truppe in den Wald geht um Lebensmittel und Holz zu besorgen, trifft überraschend eine deutsche Einheit ein. Sie entdecken die zurückgelassene Schwangere und die restlichen Russen wollen sie befreien. Haben sie eine Chance gegen die deutsche Übermacht? Das rote Phantom hilft ihnen und so könnte es gelingen, die Frau zu befreien und die feindliche Linie zu durchbrechen. Aber besiegt wären die Deutschen noch lange nicht.
Kritik
Ein erholsamer Saunagang hätte es werden können – ist es aber nicht. Der Film spielt tatsächlich fast ausschließlich an einem Ort, das ist gut gemacht, setzt aber zu sehr auf Action, statt die psychologische Seite mit zu beleuchten. Der Film ist dem unbekannten Soldaten gewidmet, der zum „Red Ghost“ wurde, was hervorragend umgesetzt worden ist. Leicht trashig und dennoch ernst gemeint – gute Umsetzung.
Im Bonusmaterial befinden sich der Trailer und Filmtipps.
Red Ghost (O: Krasnyy prizrak): Rus 2020; Regie: Sonia Liza Kenterman; Darsteller: Aleksei Schewtschenkow, Wladimir Gostjuchin, Jurij Borisow, Polina Cheryshova, Wolfgang Cerny; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 99 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Russisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,66:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Capelight Pictures. Veröffentlichung Verkauf: 28. Januar 2022.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4