Ronny & Klaid

Gauner-Komödie

Kino-Zeit.de hat es auf den Punkt gebracht: „Reines, pures Gold des Unsinns“, steht auf dem Cover und recht haben sie damit. Die Komödie „Ronny & Klaid“ aus dem Herzen Berlins nimmt sich selbst nicht zu ernst und schafft es gerade mit vielen Wortspielereien zu gefallen, auf einem relativ hohen Niveau. Irrwitzige Gangster-Komödie voller deutsch-türkischem Culture Clash, temporeichem Sprachwitz und liebenswerten Charakteren. Leider viel zu lang geraten, aber die Akteure hatten sichtlich Spaß bei ihren Szenen, die vor Wortwitz und Situationskomik sprühen. In den Nebenrollen sind zahlreiche Prominente zu sehen, etwa Fatih Akin (Regisseur „Gegen die Wand“), Jenny Elvers („Männerpension“), Alexander Schubert („Heute-Show“), Suzan Anbeh („Elementarteilchen“) oder Laura Berlin („Rubinrot“). Hauptakteure sind Franz Dinda („Das Boot“), Sahin Eryilmaz („Club der roten Bänder“) sowie Xenia Assenza („Faking Bullshit“ – ab September im Kino).

Inhalt

Die Berliner Buddys Ronny (Franz Dinda) und Khalid, genannt Klaid (Sahin Eryilmaz), versuchen mit ihrem Kiez-Kiosk über die Runden zu kommen, mit dem sie kürzlich erst ihren Traum verwirklicht haben. Nur an Ware bzw. an Geld für Ware fehlt es noch. Während sich Ronny Hals über Kopf in die Tochter des lokalen Mafiabosses (Guido Broscheit) verliebt, verliert Klaid ein Vermögen an dessen Roulette-Tisch. Den beiden bleibt nur eine Woche, um das Geld aufzutreiben und die Gangster zu bezahlen. Auf einer Website lesen sie, dass jeder zehnte Deutsche Millionär ist. Klare Sache: Es müssen also nur die nächsten zehn Späti-Kunden entführt werden. Klingt nach einem (fast) perfekten Plan. Ronny möchte mit Emily (Xenia Assenza) glücklich werden. Dennoch entführen sie möglichst viele Personen, um von ihnen Geld zu bekommen. Einen Fußballer, eine Galleristin, einen vermeintlichen Juden, der aber Amish ist, einen Tennisspieler oder eine vermeintliche Nonne. Unter den Entführten ist aber noch eine wichtige Person, die alles verändern könnte. Und dass Emily die Tochter des Paten ist, finden sie auch erst spät heraus. 100.000 Schulden, aber Spaß bei der Arbeit und dem Suchen und Finden der Kohle.

Kritik

Klaids Wortspiele oder falsche Idioms bzw. Redewendungen sind amüsant. Die Geschichte ist Mist, aber der wird sehr charmant erzählt und bringt die ZuschauerInnen immer wieder zum Lachen. Da haben die „Stars“ wohl gerne mitgespielt, ohne auf die große Gage zu hoffen. Träumer, die mit ihren Plänen tatsächlich durchkommen könnten. Verliert doch niemand drei oder vier Finger?

Kein Bonusmaterial.

Ronny & Klaid: D 2018; Regie: Erkan Acar; Darsteller: Franz Dinda, Sahin Eryilmaz, Xenia Assenza, Guido Broscheit, Fatih Akin, Alexander Schubert, Susan Anbeh, Laura Berlin, Jenny Elvers; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 112 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: ; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Studio Hamburg Enterprises. Veröffentlichung Verkauf: 31. Juli 2020.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 3/4 – Humor: 3/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4