Rufmord

(Thriller-)Drama

Prämiertes Drama mit Rosalie Thomass als Lehrerin, die sich gegen eine Rufmord-Kampagne und Cybermobbing wehrt. In „Rufmord“ sehen wir eine junge Lehrerin, die sich massiv mit Cybermobbing und den Konsequenzen daraus auseinandersetzen muss, die ihr Leben quasi zerstören. Ein wichtiges Thema, nicht immer einfach umgesetzt, mit einem schwierigen Charakter, der am Ende aber sehr überrascht. Eine junge Grundschullehrerin muss erleben, dass ein Nacktfoto von ihr auf der Website der Schule erscheint, eins, das  einst ihr Exfreund gemacht hat. In der Folge geht es noch weiter, mit fiktiven Websites zur Prostitution von ihr. Die Kolleginnen und die Rektorin reagieren gehemmt bis ablehnend, die betroffene Lehrerin könnte unter der Scham und der Erniedrigung zerbrechen. Die Polizei will oder kann nicht helfen, also muss sie selbst die Initiative ergreifen.

Inhalt

Seit wenigen Monaten arbeitet Luisa Jobst (Rosalie Thomass) als Lehrerin in Kails, einer Kleinstadt. Sie ist mit dem jungen Schreiner Finn (Shenja Lacher) glücklich zusammen, der für sie seine langjährige Freundin (Eli Wasserscheid) verlassen hat. Sie fühlt sich in den bayerischen Ort und in der Schulgemeinschaft gut integriert, liebt die Arbeit in der Grundschule. Als aber auf der Homepage der Schule Nacktfotos von ihr auftauchen, merkt Luisa, dass sie sich mit ihren modernen Unterrichtsmethoden und ihrer unkonventionellen Art nicht nur Freunde gemacht hat. Eine Lawine kommt ins Rollen: Wütende Eltern und aufgebrachte Kollegen hetzen gegen die Lehrerin, und ehe Luisa das ganze Ausmaß erkennt, ist sie Opfer einer Rufmord-Kampagne geworden. Sie erstattet Anzeige, doch das Löschen der kompromittierenden Seiten im Netz genügt nicht, um ihren geschädigten Ruf wieder herzustellen. Luisa sieht sich immer dreister werdenden Gehässigkeiten ausgesetzt. Sie beschließt, selbst herauszufinden, wer ihr Leben zerstören will. In Frage kommen unter anderem Georg Bär (Johann von Bülow) und seine Frau (Ulrike C. Tscharre), die um die Gymnasialempfehlung für ihren Sohn fürchten. Doch auch der Exfreund und die Exfreundin von Finn sind verdächtig. Luisa leidet unter den Erniedrigungen im Ort, kann kaum noch vernünftig leben…

Kritik

Knapp fünf Millionen Zuschauer hat das ZDF am 1. April, als der Film dort ausgestrahlt worden ist. Ein wichtiges und leider immer aktueller werdendes Thema. Wie geht man – meist Frau – mit der Erniedrigung um? Findet sie Hilfe, was kann die Polizei, was Außenstehende tun? Der Spielfilm findet seine eigene Lösung, die diskutabel aber sympathisch erscheint.

Im Bonusmaterial gibt es die Hörfilmfassung sowie Filmtipps.

Rufmord: D 2018; Regie: Viviane Andereggen; Darsteller: Rosalie Thomass, Johann von Bülow, Shenja Lacher, Ulrike C. Tscharre, Lilly Forgách, Verena Altenberger; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 88 Minuten; Sprachen: Deutsch 2.0; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©ZDF / Studio Hamburg Enterprises. Veröffentlichung Verkauf: 28. Juni 2019.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4  – Anspruch: 3/4