Sarah Kuttner – Kurt

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Familiendrama

Sarah Kuttner hat einen neuen Roman geschrieben, der allein schon vom Thema her erwähnt werden muss und einen Platz in den Belletristik Charts garantiert. Sarah Kuttner hat immer wieder in ihren Show und Sendungen begeistert, abseits vom Mainstream eigene Formate kreiert oder ist im Playboy gewesen. Nun erzählt sie von einer ganz normalen komplizierten Familie, davon, was sie zusammenhält, wenn das Schlimmste passiert. Die Protagonistin ist mit einem Mann zusammen, der ein Kind und eine Exfrau hat. Schuldlos durch eine Tragödie verlieren sie das Kind. Wie gehen die Menschen damit um, wie verarbeiten sie den Verlust, was bedeutet es für die Beziehungen? Sarah Kuttner erzählt von dieser Tragödie direkt und leicht und zugleich mit einer tiefen Ernsthaftigkeit, so einfach und kompliziert, wie nur sie das kann. Wie gehen Menschen mit Verlust um, was machen die Angehörigen?

Inhalt

Von der Suche nach Familie, der Sehnsucht nach dem richtigen Ort und darüber, dass nichts davon planbar ist. »Ich bin mit zwei Kurts zusammengezogen. Einem ganzen Kurt und einem Halbtagskurt. Jana und Kurt haben sich entschieden, dass sie ihr Sorgerecht teilen, vor allem wenn Kurt schon extra aufs Land zieht. Und so pendelt das Kind nun wochenweise zwischen seinen beiden Oranienburger Zuhauses hin und her: zwei Häuser, zwei Kinderzimmer, unterschiedliche Regeln und alle Menschen, die er liebt. Und dann bin da noch ich.« Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft in einem kleinen Ort, abseits von Berlin. Es scheint, als wäre ihre größte Herausforderung, sich an die neuen Familienverhältnisse zu gewöhnen, daran, dass Brandenburg nun Zuhause sein soll. Doch als der kleine Kurt bei einem Sturz in der Schule stirbt, bleiben drei Erwachsene zurück, deren Zentrum in Trauer implodiert. Während die Eltern völlig unnahbar werden, ist Lena zwischen allen Stühlen. Sie trauert selbst, kann aber nicht mit der Trauer der Eltern mithalten, dringt nicht zu ihrem Kurt durch und versucht einen anderen Weg der Trauerbewältigung. Doch letztlich kann es nur darum gehen mit Kurz wieder zusammenzukommen und darüber zu reden oder sie muss loslassen können…

Kritik

Die Leichtigkeit der Sprache versus oder gleich der Härte und Trauer des Themas. Sarah Kuttner spielt mit dem Verlust eines Kindes, was wohl alle Eltern aus der Bahn werfen dürfte. Wie geht man damit um, wie kann der Alltag weitergehen, denn irgendwie muss es ja weitergehen? Künstler und Journalisten haben kleine Vorteile sich ihre Auszeit zu nehmen, während andere Arbeiter ihren festgesetzten Arbeitsalltag haben, wo sie funktionieren müssen. Ein faszinierender Einblick in eine Partnerschaft, die auf Lockerheit aufgebaut ist und an der Tragödie zu scheitern droht.

Sarah Kuttner wurde 1979 in Berlin geboren und arbeitet als Moderatorin. Sie wurde mit ihren Sendungen „Sarah Kuttner – Die Show“ (VIVA) und „Kuttner.“ (MTV) bekannt und arbeitete mehrfach für die ARD. Bei zdf.neo hat sie das Großstadtmagazin „Bambule“ und die Talkshow „Kuttner plus Zwei“ moderiert. Seit 2016 produziert und moderiert sie die monatliche Veranstaltungsreihe „Kuttners schöne Nerdnacht“ und seit 2017 moderiert sie gemeinsam mit Stefan Niggemeier den Podcast „Das kleine Fernsehballett“ auf Deezer. Ihre Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung und den Musikexpress wurden im Fischer Taschenbuch Verlag veröffentlicht. Ihr erster Roman „Mängelexemplar“ erschien 2009 und stand wochenlang auf der Bestsellerliste. Danach erschienen die Romane „Wachstumsschmerz“ (2011) und „180 Grad Meer“ (2015). Sarah Kuttner lebt in Berlin. „Kurt“ hat 240 Seiten und ist am 13. März im S. Fischer Verlag erschienen.

Bewertung: 8,4/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4