Schachnovelle

Literaturverfilmung / Kriegsdrama

Für seine zweifach mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnete und siebenfach für den deutschen Filmpreis (u.a. Besten Spielfilm, Beste Nebendarstellerin für Birgit Minichmayr) nominierte Verfilmung des Literatur-Klassikers „Schachnovelle“ von Stefan Zweig konnte Regisseur Philipp Stölzl („Der Medicus“, „Nordwand“) eine beeindruckende Besetzung gewinnen. Neben Hauptdarsteller Oliver Masucci („Enfant Terrible“, „Er ist wieder da“) sind Albrecht Schuch („Berlin Alexanderplatz“, „Systemsprenger“), Birgit Minichmayr („Alle Anderen“) und Rolf Lassgård („Ein Mann namens Ove“) Teil des herausragenden Ensembles. Entstanden ist das Werk um 1941 herum, in den Wirren des Zweiten Weltkrieges. Ein Psychogramm über einen Menschen, der an seinen Idealen festhalten möchte.

Inhalt

Wien, 1938: Österreich wird vom Nazi-Regime besetzt. Kurz bevor der Anwalt Bartok (Oliver Musucci) mit seiner Frau Anna (Birgit Minichmayr) in die USA fliehen kann, wird er verhaftet und in das Hotel Metropol, Hauptquartier der Gestapo, gebracht. Als Vermögensverwalter des Adels soll er dem dortigen Gestapo-Leiter Böhm (Albrecht Schuch) Zugang zu Konten ermöglichen. Hat er die Daten tatsächlich alle im Kopf gespeichert und könnte sie an die Nazis übergeben? Da Bartok sich weigert zu kooperieren, kommt er in Isolationshaft. Über Wochen und Monate bleibt Bartok standhaft, verzweifelt jedoch zusehends – bis er durch Zufall an ein Schachbuch gerät. Ein Buch über Schach. In Rückblicken sehen wir Bartok mit seiner Frau auf der Schiffsreise in die USA. Doch die Bilder wirken gestellt, sind sie nur Ausdruck des nahenden Wahns des Protagonisten? Sein eiserner Willen verbietet ihm aufzugeben und seine Geheimnisse den Nazis mitzuteilen. Doch zunehmend verliert er sich und seinen Verstand, die Isolation und die psychische Folter müssen aufhören, will er nicht völlig den Verstand verlieren. Wem oder was kann er noch glauben?

Kritik

Das Setting ist recht düster gewählt, die zeitlichen Gliederungen gut gewählt. OB die Zeit bevor die Nazis nach Österreich kamen, die Warnung eines Freundes oder die Festnahme des Protagonisten. Anschließend sehen wir, wie es hätte sein sollen, die Flucht in die USA. Doch die „Folter“ durch die Nazis muss er bestehen, die als Isolation daherkommt und weniger körperlich geschieht. Doch die Psyche leidet, wenn der Geist unterfordert wird, wenn man nicht flüchten kann… oder man flüchtet zu sehr.  Ewig Suchender verlost eine Blu-ray zum Film. Schickt eine Mail an den Redakteur bis zum 21. März 2022.

Im Bonusmaterial gibt es das Making of, ein Hinter den Kulissen, über das Buch, ein Werk für die Gegenwart sowie den Trailer und Filmtipps.  

Schachnovelle: D 2020; Regie: Philipp Stölzl; Darsteller: Oliver Masucci, Birgit Minichmayr, Albrecht Schuch, Rolf Lassgård, Samuel Finzi; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 112 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,40:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©ArtHaus / Studiocanal Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 10. März 2022.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4  – Anspruch: 3/4