Searching

Cyber-Vermisstenthriller

Das Erstlingswerk des Regisseurs sollte eigentlich ein Kurzfilm werden, macht sie aber auch als Spielfilm, in immerhin gut 100 Minuten Länge, ziemlich ordentlich. „Searching“ greift auf, was viele Filme noch vermeiden wollen. Sie nehmen das Internet mit, zeigen, wie sich die heutige Jugend in sozialen Medien bewegt, was sie machen, vor allem fernab der elterlichen Kenntnis. „Searching“ ist ein Entführungs- oder Vermissten-Thriller über ein 16-jähriges Mädchen. Eine Tochter, deren Vater nun alle Hebel in Gang setzt, um sie wiederzufinden und das in möglichst kurzer Zeit, den die ersten paar Tage sind entscheidend. Während sich der Vater tief in das Leben seiner Tochter eingräbt und nachforscht, findet er erste Hinweise darauf, was mit ihr passiert sein könnte, wo sie ist. Doch wird das helfen, um sie zu finden, um zumindest die Wahrheit herauszufinden, egal wie traurig diese sein könnte?

Inhalt

Nachdem die 16-jährige Tochter von David Kim (John Cho) spurlos verschwindet, wird eine örtliche Untersuchung eingeleitet und Kriminalkommissarin Rosemary Vick (Debra Messing) dem Fall zugeteilt. Als es 37 Stunden später immer noch kein Lebenszeichen von Margot (Michelle La) gibt, beschließt David, am einzigen Ort zu suchen, an dem bisher noch keiner nachgesehen hat – dort, wo heutzutage alle Geheimnisse aufbewahrt werden: Er durchsucht den Laptop seiner Tochter. Dort sucht er auf allen möglichen sozialen Plattformen, in den Mailordnern und auf dem Notebook generell. Es muss schnell gehen, denn entweder ist Margot davongelaufen oder entführt worden bzw. einem Verbrechen zum Opfer gefallen. David versteht sich mit der Polizistin sehr gut, die beiden pflegen engen Kontakt, tauschen sich aus und bald findet er im Dickicht des Netzes und der Mails Hinweise darauf, wer die FreundInnen seiner Tochter sind, was sie gerne mochte und was nicht. Seit dem Tod der Mutter ist das Verhältnis getrübt, doch David liebt seine Tochter, glaubt nicht daran, dass sie weggelaufen ist. Während er langsam droht den Boden unter den Füßen zu verlieren, geben ihm Hinweise Hoffnung seine Tochter wiederzufinden, so oder so…

Kritik

Das Ende ist gleichermaßen erstaunlich wie doch letztlich konventionell. Ein Vater, der die Passwörter seines Kindes findet und knackt. Er lernt sein Kind neu kennen, vielleicht ist es aber schon zu spät dafür. Die Polizistin spielt eine außergewöhnliche Rolle. Ein besonderer Film, der unter die Haut geht, weil alles so realistisch wirkt.

Das Bonusmaterial besteht aus einer Erklärung zum Film und der Erstehung, einem Audiokommentar, Easter Eggs sowie dem Trailer und Filmtipps.

Searching: USA 2018; Regie: Aneesh Chaganty; Darsteller: John Cho, Debra Messing, Joseph Lee, Michelle La; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 102 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Sony Pictures Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 31. Januar 2019.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4