Siberia

Filmkunst / Fantasy

Ein hintergründiges experimentelles Filmdrama, Arthouse Kino in seiner reinsten Form. Von Regielegende Abel Ferrara, mit Weltstar Willem Dafoe in der Hauptrolle. Einer der ungewöhnlichsten Filme der Berlinale 2020, ein Film in der Tradition von David Lynch, nur viel persönlicher. Die poetische, filmische Reise eines Mannes in sein eigenes Unterbewusstsein – das ist „Siberia“. Der preisgekrönte US-Regisseur und Drehbuchautor (hier zusammen mit Christ Zois) Abel Ferrara („Bad Lieutenant“, „Welcome to New York“) schickt in diesem experimentellen Filmprojekt den Oscar-nominierten Willem Dafoe („Spider-Man“, „Anichrist“) auf eine moderne Odyssee. Ein Film, wie für Dafoe gemacht und er hat schon einige solcher Werke gedreht, die einen zum Nachdenken bringen, sexuell aufgeladen sind und viel Filmkunst versprühen, wie „Manderlay“, „A Woman“ oder „Nymphomaniac“.

Inhalt

Clint (Willem Dafoe) ist ein vom Leben gezeichneter Mann. Um endlich seinen inneren Frieden zu finden, hat er sich in eine einsame Hütte in den verschneiten Bergen zurückgezogen. Dort betreibt er eine kleine Bar im Schnee, in das sich nur selten Reisende oder Einheimische verirren. Aber selbst in der Abgeschiedenheit findet Clint keine Ruhe. Eines schicksalhaften Abends bricht er mit seinem Hundeschlitten auf, getrieben von der Hoffnung, sein wahres Ich zu finden. Eine Reise durch seine Träume, Erinnerungen und Fantasien beginnt. Ein Einheimischen gehen zu ihm, trinken oder zeigen ihm, dass er ein Kind bekommt. Ein wilder Trip beginnt, der von der Schneelandschaft bis in die Wüste führt. Fisch grillen mit Huskies im Winter, oder andere Szenarien, ein Wiedersehen mit seinem Vater. Die ZuschauerInnen wissen selten was hier gerade passiert und vor allem nicht warum. Zwischendurch labt sich der Protagonist an Frauen, die ihm was bedeuten oder mit denen er Sex haben möchte.

Kritik

Ein Kunst-Trip, der für die ZuschauerInnen zwar zu fassen ist. Allein die Namensgebung war schon unglücklich, mit dem Keanu Reeves-Film kurz zuvor. Ähnlich wie „Der Leuchtturm“ und sexuell aufgeladen wie „Sculpt“. Das ist wirklich fast für Cineasten, die darin viel erkennen können.

Im Bonusmaterial befinden sich der Trailer und Filmtipps.

Siberia: D / I / Mex 2020; Regie: Abel Ferrara; Darsteller: Willem Dafoe, Dounia Sichov, Simon McBurney, Cristina Chiriac; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 87 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Port-au-Prince Film / EuroVideo Medien. Veröffentlichung Verkauf: 19. November 2020.

Bewertung: 7,5/10 Punkten

Spannung: 1/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 3/4 – Anspruch: 3/4