Thrillerdrama / Entführungsdrama
Ein Mann verliert alles. Die Tochter eines Lehrers verschwindet von einem auf den anderen Tag und niemand weiß, was passiert ist. Wo ist sie, was ist passiert, ist sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen? In „Dunkelsommer“ von Stina Jackson dreht sich alles um ein Mädchen, das vor drei Jahren verschwunden ist. Zumindest in der Welt von Lelle, der täglich den Silvervägen (Originaltitel), die örtliche Landstraße entlang fährt und seine Tochter sucht. Ansonsten gibt Meja, die Tochter einer besonderen Frau, die mit dem örtlichen Pornosammler zusammenzieht und dort ein neues Leben beginnen will. Meja lernt einen Jungen kennen und verliebt sich in ihn. Sie zieht zu dessen Familie, die abseits und autark lebt, Verschwörungstheorien liebt und ziemlich speziell ist. Bald verschwindet erneut ein Mädchen… besteht ein Zusammenhang?
Inhalt
Drei Jahre ist es her, dass Lelles Tochter in einem abgelegenen Teil Nordschwedens spurlos verschwand. Seither fährt er jeden Tag im düsteren Licht der Mitternachtssonne die Straße ab, an der Lina zuletzt gesehen wurde. Nacht für Nacht sucht er verzweifelt nach seiner Tochter, nach sich selbst und nach Erlösung. Seine Ehe ist daran zerbrochen. Dann kommt eines Tages die siebzehnjährige Meja in der Hoffnung auf einen Neuanfang in Norrland an. Ihre Mutter, Künstlerin und Alkoholikerin will es mit einem Einheimischen versuchen. Nur kann Meja nicht immer mit ihrer schwierihgen Mutter zusammenleben. Doch als sich die Dunkelheit des aufkommenden Herbstes über das Land legt, verschwindet ein weiteres Mädchen. Und Lelles und Mejas Leben werden durch dramatische Ereignisse miteinander verbunden, die sie nie wieder loslassen werden. Meja hat einen Jungen kennengelernt und verliebt sich in ihn. Sie zieht zu dessen Familie. Doch die ist anders. Sie leben völlig autark, lehnen die Regierung und die Gesetze ab, wollen sich selbst verteidigen können, wenn es nötig ist, können sich auf Jahre selbst versorgen, sollte ein Kriegsfall entstehen. Lelle und Meja sind bald Lehrer und Schülerin, es verbindet sie etwas. Können sie Lelles Tochter finden?
Kritik
Kein echter Thriller, denn Spannung kommt kaum auf. Nur Drama, denn wir leiden mit dem Protagonisten mit. Was ist wirklich passiert, die Auflösung ist gut gemacht, dramatisch und tragisch genug. Was hätten wir dafür gegeben, ein besseres Ende zu haben. Doch die Geschichte ist stark erzählt und sehr glaubwürdig. Umfasst gleich mehrere gesellschaftlich wichtige Themen. Ein gutes Buch.
Stina Jackson stammt aus Skellefteå in Nordschweden. Vor mehr als einem Jahrzehnt zog sie nach Denver, Colorado. Hier schrieb sie auch ihren Debütroman „Dunkelsommer“, mit dem sie sich sofort als aufstrebender neuer Stern am Himmel der nordischen Spannung etablierte. „Dunkelsommer“ heißt im Original „Silvervägen“, wurde von KerstinSchöps übersetzt, hat 352 Seiten und ist im Goldmann Verlag am 22. Juli erschienen.
Bewertung: 8/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4