Streuner

Hunde-Dokumentation

Regisseurin Elisabeth Lo folgt in ihrer Dokumentation „Streuner“ drei Straßenhunden auf ihren Streifzügen durch die türkische Metropole Istanbul und zeigt die Welt aus ihrer Hundeperspektive. Sie haben gelernt, sich im dichten Straßenverkehr zurechtzufinden, welche Passanten sie erfolgreich um Futter anbetteln können und wer ihnen gerne mal den Kopf krault. Gemeinsam mit den bereits im Film „Kedi“ porträtierten Straßenkatzen – die sie mit Vorliebe jagen – beherrschen sie die Stadt am Bosporus auf ihre ganz eigene Weise. Die Straßenhunde sind in der Türkei nach Protesten der Bevölkerung seit einigen Jahren ausdrücklich geschützt und führen so ein unabhängiges, einigermaßen sicheres Leben zwischen den Bewohnern der quirligen Großstadt. Elisabeth Lo konzentriert sich in ihrem Film auf drei Hunde, deren Wege sich immer wieder kreuzen: Die Hündinnen Zeytin und Nazar und der Welpe Kartal. Sie suchen die Nähe der Menschen und bleiben doch stark und autonom.

Inhalt

Die drei Streuner Zeytin, Nazar und Kartal nehmen uns mit auf ihre kühne Reise durch Istanbul. Zeytin, wild und unabhängig, begibt sich auf nächtliche Abenteuer durch die Stadt; Nazar, fürsorglich und beschützend, freundet sich leicht mit den Menschen um sie herum an; während sich der schüchterne Welpe Kartal immer wieder aufs Neue behaupten muss. Ob in belebten Straßen oder verfallenen Ruinen, die unterschiedlichen Lebenswege dieses Hunde-Trios kreuzen sich immer wieder. Erleben Sie durch ihre Augen und Ohren einen faszinierenden Einblick in die einzigartige Hundekultur Istanbuls. In dem Film wird nicht direkt gesprochen und überhaupt nicht moderiert oder kommentiert – nur Sprachfetzen der Menschen in der Nähe der Hunde werden kolportiert. Den Hunden zuzusehen ist schön, beängstigend, wenn sie in der Mitte einer stark frequentierten Straße stehen, Mitleid erregend und beeindruckend, was die Kameraeinstellungen belangt. Der Sinn des Films könnte sich womöglich eher HundeliebhaberInnen erschließen.

Kritik

Die politische und gesetzliche Lage zu Straßentieren in der Türkei ist interessant, die Einblendungen griechischer Gelehrter über Hunde interessant, aber auf unsere heutige Zeit nur bedingt übertragbar. Die Tiere leben, sie führen ein Leben am Rande des Existenzminimums würde man bei Menschen sagen, aber das Leben ist lebenswert! Die Tiere sehen nicht unterernährt aus und nur wenige scheinen krank zu sein. Zumindest nicht die drei portraitierten Hunde; andere gezeigte haben schon Schwierigkeiten, dass ihre Beine sie noch tragen.

Im Bonusmaterial befinden sich entfernte Szenen sowie der Trailer und Filmtipps.

Streuner (O: Stray): Tür 2020; Regie: Elizabeth Lo; Darsteller: ; FSK: ab 0 Jahren; Dauer: 72 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Türkisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Ascot Elite Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 19. März 2021.

Bewertung: 7,2/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: -/4 – Anspruch: 2/4