Kriegsdrama
Der dänische Regisseur und zweifache Gewinner der Goldenen Palme in Cannes Bille August („Fräulein Smillas Gespür für Schnee“) inszenierte dieses chinesische Zweite Weltkriegsdrama mit großem technischen Aufwand. Während sich Filme wie „Pearl Harbor“ und „Midway“ vor allem mit den großen Schlachten des Pazifik-Krieges befassen, wirft August einen Blick auf die Auswirkungen der Kriegshandlungen auf die chinesische Bevölkerung. In den Hauptrollen glänzen Emile Hirsch („Into the Wild“) und Hollywoods Newcomerin Yifei Liu („Mulan“). Die US-Amerikaner haben Tokio angegriffen mit ihren Flugzeugen. Nur gut 60 Piloten mussten in China notlanden oder abspringen. Ihnen wurde zum Teil geholfen von der einheimischen Bevölkerung, die von Japan unterdrückt worden ist. Die Strafe für die Chinesen war drastisch, unglaubliche Vergeltungsmaßnahmen. Ein interessanter und guter Film, in dem die englischen Worte untertitelt sind.
Inhalt
Der amerikanische Pilot Jack Turner (Emile Hirsch) muss während des Zweiten Weltkriegs im chinesischen Dschungel notlanden. Gerade haben er und seine Männer Tokio bombardiert und Japan damit stark geschwächt und schon müssen sie Schutz suchen, was leichter gesagt als getan ist. Schwerverletzt findet ihn die junge Witwe Ying (Yifei Liu) und versteckt ihn vor der japanischen Armee, die bereits auf der Suche nach ihm ist. Während sie Jack gesund pflegt, entwickeln die beiden Gefühle füreinander. Doch die Lage spitzt sich weiter zu und Ying muss alles riskieren, um Jack zu schützen. Dabei muss Ying auch an ihre Tochter denken, die nichts verraten darf. Die japanische Armee durchsucht die Gegend, findet die anderen Besatzungsmitglieder und tötet sie. Doch Jack bleibt bei Ying verborgen. Kann er sich selbst retten ohne Ying in Gefahr zu bringen? Die junge Frau fasst eine sehr mutige, aber auch gefährliche Entscheidung, die nochmals schwieriger wird, als der Kommandeur der Japaner bei ihr erscheint und mehr als nur einen Tee verlangt.
Kritik
Das Zweisprachige wirkt ungewöhnlich, ist aber stringent. Leider wissen wir damit schon zu Beginn über das Schicksal des US-Soldaten Bescheid. Die Rettungs- und Lebenssituation in dem Dorf, in dem er abstürzt ist dennoch ergreifend und gut gefilmt. Wichtiger ist noch der Text am Ende des Films. Der Zweite Weltkrieg hat unendlich viele Opfer gefordert und das Schlechteste im Menschen zu Tage gefördert, auf deutscher, japanischer und US-amerikanischer Seite.
Die Extras bestehen aus einem Interview mit Emile Hirsch, einer Bildergalerie sowie dem Trailer und Filmtipps.
The Hidden Soldier (O: Feng huo fang fei / The Chinese Widow): China 2017; Regie: Bille August; Darsteller: Emile Hirsch, Yifei Liu, Kevin Yan, ShaoQun Yu, Vincent Riotta; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 97 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Chinesisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,40:1 (16:9); Vertrieb: ©Koch Films. Veröffentlichung Verkauf: 20. August 2020.
Bewertung: 7,9/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 3/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4