The Sisters Brothers

Western

Regisseur Jacques Audiards („Der Geschmack von Rost und Knochen“) widmet sich in seinem Western „The Sisters Brothers“ auf ungewöhnliche Weise seinen beiden Titelhelden, in dem er nicht nur wilde Schießereien sondern auf teilweise absurde Weise auch das Gewöhnliche der damaligen Zeit zeigt. Während ihrer blutigen Streifzüge entdecken die Brüder auch die moderne Welt, wie die ersten Zahnbürsten oder Wasserklosetts, und schmieden abends Zukunftspläne für die Zeit nach ihrer Mörder-Karriere. Die Darstellung dieser nahbaren und normalen Männer, abseits von heldenhaften Cowboy-Klischees, macht diesen untypischen Western so sehenswert und wurde in Venedig mit dem Silbernen Löwen und mit dem César 2019 für die Beste Regie belohnt. Der herausragende Cast kann ebenso auf ganzer Linie überzeugen: Joaquin Phoenix („Joker“) & John C. Reilly („Stan & Ollie“) als blutdurstige Revolverhelden heften sich an die Fersen von Jake Gyllenhaal („Spider-Man: Far from Home“) und Riz Ahmed („Venom“).

Inhalt

Oregon, 1851: Sie sind berühmt-berüchtigt, die Sisters Brothers (John C. Reilly, Joaquin Phoenix), skrupellose Auftragskiller im Dienst eines ominösen „Commodore“ (Rutger Hauer). An ihren Händen klebt Blut, nicht nur von Kriminellen, auch von Unschuldigen. Ihr neuester Auftrag lautet, einen gewissen Hermann Warm (Riz Ahmed) zu töten, der eine Wunderformel zum Goldwaschen erfunden hat. Dem Genie ebenfalls auf den Fersen ist ihr Kontaktmann John Morris Jake Gyllenhaal). Während die Brüder von den Bergen Oregons bis nach Kalifornien reiten und eine mörderische Spur hinter sich lassen, ist Morris ihnen einige Tage voraus und trifft in einem Trek den gesuchten Chemiker. Statt ihn an die Sisters Brothers auszuliefern, verfolgt er ganz eigene Ziele. Als die vier Männer aufeinander stoßen, geht es erst einmal um Leben oder Tod. Aber das Gold lockt. Gibt es diese Formel wirklich und kann das funktionieren? Die Brüder sind des Tötens leid und machen mit den beiden anderen Männern gemeinsame Sache, versuchen ihr Glück im Gold schürfen in einem Teich, mittels der entdeckten Formel, mit unvorhersehbaren Folgen.

Kritik

Gerade John C. Reilly macht den Unterschied aus. Unter vielen starken Schauspielern und Charakteren im Film ist er der wichtigste. Tiefsinnig und intelligent sieht er seine Welt, betrachtet er seine Umwelt. Gold, das mittels einer Formel im Wasser zu leuchten beginnt ist eine völlig neue Art des Schürfens und erleichtert die Tätigkeit; hat allerdings verheerende Nebenwirkungen.

Das Bonusmaterial besteht aus einem Q&A mit Cast & Crew, Featurettes sowie dem Trailer und Filmtipps.

The Sisters Brothers (O: Les frères Sisters): F / Bel / Spanien 2018; Regie: Jacques Audiard; Darsteller: John C. Reilly, Joaquin Phoenix, Jake Gyllenhaal, Riz Ahmed, Rutger Hauer, Allison Tollman, Rebecca Root; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 117 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,40:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Wild Bunch / Universum Film. Veröffentlichung Verkauf: 26. Juli 2019.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4