Titane

Psycho-Horrordrama

„Titane“ überwältigt, lässt das Atmen aussetzen, begründet seinen eigenen Mythos. Mit dem Gewinn der Goldenen Palme sorgte das Fantasy-Drama in Cannes spektakulär für Aufsehen. Regie-Überfliegerin Julia Ducournau liefert mit ihrem Werk auch Frankreichs Einreichung für den Oscar 2022. Ein verstörendes Werk über Verlust, Begierde, Mordlust, über Menschen am Abgrund. Ein Werk, über das zu reden sein wird, das man vermutlich nicht so leicht verstehen kann. Ein Junge verschwindet nach einem Autounfall und der anschließenden Operation bei dem ihm eine Titanplatte im Kopf eingesetzt wird. 10 Jahre später führt ihn eine Serie unaufgeklärter Verbrechen zurück zu seinem Vater? „Titane“: Ein Element von größter Widerstandskraft. Unerschütterlich, unzerstörbar, feuerfest. Ein ambivalentes Werk, das einen verstört und lange nachhallt.

Inhalt

Ein Vater fährt mit seinem Sohn im Auto, der Sohn nervt, schnallt sich ab, lenkt den Vater ab und schon ist der Unfall passiert. Während dem Vater nichts geschehen ist, muss dem Jungen eine Titan-Platte im Kopf eingesetzt werden. Zehn Jahre später sehen wir Alexia (Agathe Rousselle) als Go-Go-Tänzerin bei einer Auto-Show. Sie duscht anschließend mit den anderen Mädels, zieht sich an und gibt Autogramme an die Fans. Ein Fan verfolgt sie, bedrängt sie und sie dreht den Spieß um. Sie küsst ihn und nutzt bald ihren Haarschmuck um das Spektakel zu beenden. Aus den Medien erfahren wir, dass das schon ein paarmal vorgekommen ist, dass Menschen auf diese Art und Weise umgekommen sind. Ein weiterer Vorfall bringt das Fass zum Überlaufen und Alexia wird per Phantombild gesucht. Sie muss untertauchen und findet kurz vor der Entdeckung einen Feuerwehrchef, der sie als seinen Sohn erkennt und aufnimmt. Die Frau mit der Titan-Platte im Kopf, die bald aussieht, als wäre sie ein Mann. Doch auch Vincent (Vincent Lindon) hat seine dunklen Geheimnisse und so versucht das ungleiche Duo das Leben zu meistern. Doch der Körper der Protagonistin verändert sich rapide.

Kritik

Eindeutig ambivalent. Wie finde ich den Film? Ohne die Popularität, ohne die öffentliche Wahrnehmung im Feuilleton wäre es ein abgefahrener Horror-Thriller gewesen, der sich als psychedelisches Drama entwickelt. Ein krankes Werk, das Grenzen überschreitet, das schockiert, das fasziniert, das verstörend wirken dürfte auf die meisten Zuschauenden. Ein mutiges Werk, aber trauen müssen wir uns auf den Film einzulassen und ihn auf uns wirken zu lassen.

Im Bonusmaterial befinden sich ein Interview mit der Regisseurin, ein Q&A mit Cast und Crew sowie der Trailer und Filmtipps.

Titane: F / Bel 2021; Regie: Julia Ducournau; Darsteller: Agathe Rousselle, Vincent Lindon, Garance Marillier, Bertrand Bonello; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 108 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,40:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Koch Films. Veröffentlichung Verkauf: 13. Januar 2022 (03.02.22).

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4  – Anspruch: 2/4