Toubab

Integrations-Dramödie

Deutschland und seine Integrationspolitik. Wer erhält eine befristete Aufenthaltsgenehmigung, wer eine unbefristete? Der Protagonist in „Toubab“ stammt aus dem Senegal, geboren und aufgewachsen ist er allerdings in Deutschland. Straffällig geworden ebenfalls, keine gute Idee, wenn er nur geduldet ist und eine Abschiebung in ein Land, mit dem er praktisch nichts zu tun hat, droht. Nur einen Tag nach der Freilassung aus dem Gefängnis begeht er einen tätlichen Angriff auf einen Polizisten. Hat er es verdient abgeschoben zu werden, wie es ihm die Ausländerbehörde prognostiziert? Wie würdet ihr zu Beginn des Films reagieren, hat sich eure Meinung am Ende revidiert oder bleibt ihr dabei? Das ist das große Plus der Dramödie „Toubab“ über eine Freundschaft, unkluge junge Erwachsene und die Konsequenzen, die wir für unsere Handlungen tragen müssen…

Inhalt

Nach seiner Entlassung aus der Haft freut sich Babtou (Farba Dieng) riesig auf einen Neuanfang: mit seinem Kumpel Dennis (Julius Nitschkoff) die Freiheit genießen, die Welt umarmen — und nichts mehr mit den Behörden zu tun haben. Doch ausgerechnet seine spontane Willkommensparty läuft dermaßen schief, dass Babtou noch am gleichen Abend die Hände wieder in Handschellen hat. Angriff auf einen Polizeibeamten, keine Kleinigkeit. Mit dramatischen Konsequenzen: aufgrund wiederholter Straffälligkeit soll er in sein „Heimatland“ Senegal ausgewiesen werden. Aber Babtou kennt den Senegal nur aus Geschichten seines Vaters. Er ist in Deutschland geboren, seine Heimat ist Frankfurt. Um die drohende Abschiebung in letzter Sekunde zu verhindern, sind Babtou und Dennis zu allem bereit. Er fragt alle Frauen, mit denen er mal was hatte, ob sie ihn heiraten wollen würden – aber die meisten hat er vor den Kopf gestoßen und schlecht behandelt. Was bleibt? Die Homosexualität mit Dennis, eine Hochzeit, als gleichgeschlechtliche Ehe? Was sonst? Spontan heiraten die beiden Männer, obwohl Dennis eine schwangere Freundin hat. Können sie die Ausländerbehörde überzeugen, dass dies keine Scheinehe ist?

Kritik

Ein Film für die links-versifften Gutmenschen – sorry, aber diese kleine Provokation mag gestattet sein. Hier wird sich jede/r hinterfragen müssen. Warum darf der Mensch nicht sowieso in Deutschland bleiben, ist seine Verfehlung und der Versuch sich zu retten so verwerflich? Ein Film für Weltoffenheit, für Nächstenliebe, in einer Gesellschaft, die sich verändert, aber doch an die Gesetze halten muss, auch an die der Vernunft. In den Interviews wird die Story weiter gesponnen.

Im Bonusmaterial gibt es Featurettes mit Interviews, die Audiodeskription sowie den Trailer und Filmtipps.  

Toubab: D / Senegal 2021; Regie: Florian Dietrich; Darsteller: Farba Dieng, Julius Nitschkoff, Seyneb Saleh, Michael Maertens, Valerie Koch, Paul Wollin; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 96 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Camino Filmverleih / Good Movies. Veröffentlichung Verkauf: 7. April 2022.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4  – Anspruch: 2/4