Wo in Paris die Sonne aufgeht

Liebes- / Gesellschaftsdrama

Zukunftsängste, Beziehungen und wie wir die Zeit in unseren Leben füllen – was machen wir, um glücklich oder zumindest zufrieden zu sein? In „Wo in Paris die Sonne aufgeht“ erleben die ZuschauerInnen vier Personen, die ihren Weg im Leben suchen, aber noch nicht unbedingt gefunden haben. Statt eines guten Jobs müssen Gelegenheitsjobs herhalten, Weiterbildungen oder neue Wege beschritten. Eine finanziert sich ihr Leben als Webcam-Girl. Völlig unterschiedliche Charaktere, die mehr oder weniger zusammenfinden. In schicken schwarz-weißen Bildern wird die Emotionalität, die Intimität noch besser eingefangen. In Cannes wurde der Film gefeiert, die DarstellerInnen zeigen intensiv das moderne Leben zwischen Liebe, Sex und Perspektivlosigkeit sowie Hoffnung. Eine perfekte Einleitung in den Film bzw. erste Szene, wie auch in „Mittsommerlust“.

Inhalt

Paris, die ewige Stadt der Liebe. Hier leben sie dicht gedrängt, zwischen Sehnsüchten, Abenteuern, Dramen: Émilie (Lucie Zhang) schlägt sich nach ihrem Elite-Studium mit billigen Gelegenheitsjobs herum, hat schnellen Sex und träumt von einer Beziehung; Camille (Makita Samba) hat als junger Lehrer beruflich noch Illusionen, dafür keine in der Liebe, außer unkomplizierten Sex; Nora (Noémie Merlant) ist in die Stadt gekommen, um ihrer Vergangenheit zu entfliehen und mit Anfang Dreißig ihr Jura-Studium wieder aufzunehmen und Louise (Jehnny Beth) bietet als Amber Sweet im Internet erotische Dienste gegen Bezahlung an. – Drei Frauen, ein Mann. Ihre Lebenswege kreuzen sich im 13. Arrondissement in Paris. Selten wurde im Kino mit solch anarchischer Schönheit gesucht, gerungen und geliebt. Mit seinem modernen Liebesreigen in Zeiten von Dating Apps und Sex im Internet erschafft Regisseur Jacques Audiard einmal mehr unvergleichliche Filmkunst. Rohe Poesie des Lichts in Zeiten der Dunkelheit. Zwischen Mobbing, Liebe und der Leichtigkeit des Seins.

Kritik

„Wer Kino liebt, sollte diesen Film auf keinen Fall verpassen“, schrieb die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Recht haben sie. Intensiv, authentisch, faszinierend und fesselnd. Ein Fest für die Sinne und den Verstand. So etwas kann leider fast nur das französische Kino.

Im Bonusmaterial befinden sich ein Interview mit dem Regisseur sowie der Trailer und Filmtipps.

Wo in Paris die Sonne aufgeht (O: Les Olympiades): F 2021; Regie: Jacques Audiard; Darsteller: Lucie Zhang, Makita Samba, Noémie Merlant, Jehnny Beth, Camille Léon-Fucien; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 101 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Neue Visionen / Good Movies. Veröffentlichung Verkauf: 31. August 2022.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 3/4 – Anspruch: 2/4