Alice, Darling

Beziehungsdrama / Drama

Die britische Schauspielerin Mary Nighy liefert mit „Alice, Darling“ ein eindrückliches erstes Langfilmdebüt als Regisseurin ab. Behutsam zeichnet sie das Porträt einer Frau, die von ihrem Freund an ihre psychischen Grenzen gebracht wird. Dabei kann sich Mary Nighy in hohem Maße auf ihre Hauptdarstellerin verlassen. Facettenreich lässt Anna Kendrick („Nur ein kleiner Gefallen“, „Pitch Perfect“) die Zuschauerinnen und Zuschauer an der Zerbrechlichkeit von Alice teilhaben; dieser jungen Frau, die in deutlicher Angst vor ihrem Freund lebt und sich doch mehr und mehr – vor allem dank der Hilfe ihrer besten Freundinnen Sophie und Tess – endlich ein Leben ohne ihn vorstellen kann. An der Seite von Anna Kendrick glänzen dabei Wunmi Mosaku („His House“) als Sophie, Kaniehtiio Horn („Mohawk“) als Tess und Charlie Carrick („Der Wolf und der Löwe“) als Simon. Premiere feierte der Film im letzten Jahr beim Toronto International Film Festival 2022.

Inhalt

Alice (Anna Kendrick), die sich in letzter Zeit häufig seltsam und distanziert verhält, ist mit dem erfolgreichen Maler Simon (Charlie Carrick) zusammen. Ihre beiden Kindheitsfreundinnen Tess (Kaniehtiio Horn) und Sophie (Wunmi Mosaku) überreden sie zu einer Woche Urlaub in einer entlegenen Hütte. Die Freundschaft hat allerdings schon bessere Zeiten gesehen, was vor allem an Alices Beziehung zu Simon liegt, der sie fortwährend kontrolliert. Langsam beginnt sich Alice aus der emotionalen Abhängigkeit zu lösen und wieder zu sich selbst zu finden. Streitigkeiten mit ihren Freundinnen bedrohen selbige, doch letztlich kann Alice endlich mal wieder frei durchatmen, ohne Angst oder Druck. Ihre Welt wird besser. Doch da steht Simon unerwartet vor der Hütte und seine Rache ist unvermeidbar und erschütternd – er stellt Alices Stärke, ihren Mut und die tiefe Verbundenheit zu ihren Freundinnen auf eine harte Probe. Kann sie sich ihm widersetzen, kann sie mit Hilfe ihrer Freundinnen seiner psychischen Bedrohung widersetzen?

Kritik

Wenn sie mit ihren Freundinnen verreist, muss sie ihn anlügen, um seine Erlaubnis zu bekommen. Wenn er ihr eine Nachricht schreibt, zuckt sie jedes Mal zusammen. Wenn sie einen Ohrring verliert, den er ihr geschenkt hat, bekommt sie eine Panikattacke. Es ist mehr als offensichtlich, dass die Beziehung zwischen Alice und ihrem Freund, dem Maler Simon, eine dunkle Seite hat: Denn dieser hat Alice vollkommen unter seiner Kontrolle und beherrscht ihr Leben bis ins kleinste Detail. Kann sie sich jemals erfolgreich aus dieser toxischen Beziehung befreien? Keine Frau sollte sich einem solchen Martyrium aussetzen müssen. Bleibt selbstbewusst, bleibt oder werdet selbstständig und lasst euch nicht von jemandem alles vorschreiben. Ein wichtiger und guter Film über eine (heute nennen wir es) toxische Beziehung, unter der eine Person leidet.

In den Extras befinden sich das Making of sowie der Trailer und Filmtipps.

Alice, Darling: USA 2022; Regie: Mary Nighy; Darsteller: Anna Kendrick, Charlie Carrick, Kaniehtiio Horn, Wunmi Mosaku; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 89 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD 5.1, Englisch DTS-HD5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,40:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Lionsgate / LEONINE Studios. Veröffentlichung Verkauf: 14. April 2023.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4