Andrée A. Michaud – Die Vermissten aus Boundary Pond

Thriller

Die Aufmachung des Buches „Die Vermissten aus Boundary Pond“ und der Klappentext, der ziemlich genau die Thematik beschreibt verheißen zunächst einen interessanten Thriller. Die Geschichte spielt in Kanada, in der Nähe von Quebec, einem landschaftlichen Idyll. Mehrere Familien haben hier ihre Sommerhäuser, die Kinder wachsen frei und unbeschwert auf. Doch leider fallen erneut Schatten auf das Paradies, nachdem vor Jahren bereits ein Mord geschah, der den zuständigen Ermittler noch immer umtreibt. Der Aufbau der Geschichte verlangt dem Leser einiges ab, da Vorkommnisse aus verschiedenen Sichtweisen beschrieben werden. Da ist es nicht einfach, den Faden zu behalten. Landschaftsschilderungen oder unnötige Familienszenen tragen weder zum Verständnis noch zum Aufbau einer Beziehung zu den Protagonisten bei. Die Personen bleiben lediglich als Namen aber farblos. Und dann die vielen englischen Äußerungen: völlig überflüssig und ermüdend.

Inhalt

Die Vermissten aus Boundary Pond von Andree A Michaud

Die Sonne brennt über Boundary Pond, dem traumhaften Urlaubsparadies an der kanadisch-amerikanischen Grenze. Doch als Zaza Mulligan und Sissy Morgen, beste Freundinnen und zwei blonde Lolitas, nacheinander im tiefen Wald verschwinden, beginnen sich Wolken über dem Paradies am See zusammenzubrauen. Die Dunkelheit erfasst die Idylle von Boundary Pond … Wer könnte es auf die Mädchen abgesehen haben? Und vor allem, warum? Dieser Frage muss nachgegangen werden, aus den unterschiedlichsten Perspektiven, unter anderem der der Mädchen. Diesen Sommer werden die Familien in der Region lange nicht vergessen.

Kritik

„Der literarische Thriller existiert! Andrée A. Michaud ist der Beweis“, war eine der Pressereaktionen auf das Werk von Andrée A. Michaud. Sicher eine interessante Geschichte, jedoch langatmig; ist die Kurzfassung als Kritik, bodenständig, aber ehrlich, in dieser Kritik. Ein größtenteils gutes Werk über die Abgründe in den Menschen.

Andrée A. Michaud, 1957 in Saint-Sébastien in Québec geboren, hat an der Université du Québec à Montréal studiert und zahlreiche Literaturpreise für ihre Thriller erhalten, zuletzt den Prix Saint-Pacôme du roman policier, den Prix du Gouverneur général pour romans et nouvelles und den Prix Arthur Ellis sowie den SNCF-Preis für ihren Erfolgsroman »Die Vermissten aus Boundary Pond«. „Die Vermissten aus Boundary Pond“ („Bondrée“) wurde von Gerhard Meier aus dem Französischen übersetzt, hat 350 Seiten und ist im btb Verlag am 13. September 2021 erschienen.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4