John Grisham – Das Bekenntnis

Justizkrimidrama

Wieder einmal ein John Grisham Roman, den ich mir als Hörbuch zu Gemüte führe. „Das Bekenntnis“ ist ein alter traditioneller Stoff aus den späten 1940er Jahren, in denen Kommunikation noch unterrepräsentiert war, in der Missverständnisse die Welt veränderten. In der verletzter Stolz die Welt veränderte. Wobei das heute leider manchmal noch immer so ist. Das erste Drittel des Romans ist spannend. Ein Mordfall und dessen Hintergründe, der Fall vor Gericht und das Urteil. Doch anschließend geht es zurück in den Zweiten Weltkrieg, in die Kriegsgefangenschaft, eine Zeit der Entbehrung und des Aufbegehrens. Der dritte Teil befasst sich mit der Zeit nach Vollstreckung des Urteils zum Mord und die Auswirkungen. Da hätte mehr kommen können, das hätte spannender werden dürfen und nicht so sinnlos moralisch – aus heutiger Sicht betrachtet.

Inhalt

Das Bekenntnis von John Grisham

Oktober 1946 in Clanton, Mississippi. Pete Banning ist einer der angesehensten Bürger der Stadt. Der hochdekorierte Kriegsveteran hat es als Oberhaupt einer alt eingesessenen Familie mit dem Anbau von Baumwolle zu Reichtum gebracht. Er ist ein aktives Mitglied der Kirche, ein loyaler Freund, ein guter Vater, ein verlässlicher Nachbar. Doch eines Morgens wendet sich das Blatt. Pete Banning steht in aller Früh auf, nimmt ein leichtes Frühstück zu sich, fährt zur Kirche und erschießt den Pfarrer. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Die Gemeinde ist erschüttert, und es gibt nur eine einzige Frage: Warum? Pete Banning aber schweigt. Sein einziger Kommentar lautet: „Ich habe nichts zu sagen.“ Und auch als ihm die Todesstrafe droht, bricht er sein Schweigen nicht. Ein Aufsehen erregender Prozess beginnt, an dessen Ende in Clanton nichts mehr ist, wie es zuvor war. Anschließend geht es in Rückblicken mit dem Leben von Pete Banning weiter, der im Zweiten Weltkrieg auf den Philippinen gekämpft hat, der für Tod erklärt worden ist und der sich durchkämpfen konnte. Doch sein letzter Kampf bleibt chancenlos. Welche Auswirkungen hat das auf seine Kinder, auf seine Familie?

Kritik

Die ganze Geschichte sehnt sich von Anfang an nach der Auflösung, die viel zu spät erfolgt und dann letztlich zu unaufgeregt, aber wenigstens tragisch dramatisch. Der Roman hätte deutlich verkürzt erzählt werden können und wäre dann gut angekommen. Nach dem ersten Teil folgen der Zweitee Weltkrieg und die Ereignisse auf den Philippinen, anschließend die Familienfortsetzung, was zwar gelungen ist, aber zu unsentimental gerät. Das Hörbuch ist am 4. März zeitgleich mit dem Buch erschienen. Random Audio House / Edel: Kultur veröffentlicht das Hörbuch „Das Bekenntnis“ (O: Doubleday: The Reckoning), gesprochen von Charles Brauer, mit einer Laufzeit von 17 Stunden und 35 Minuten (1035 Minuten). 592 Seiten hat der Roman in Papierform.

Autor: John Grisham hat 30 Romane, ein Sachbuch, einen Erzählband und sechs Jugendbücher veröffentlicht. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia. Der Bestsellerautor ist 1955 geboren und hat mit dem Justizthriller „Die Akte“ Welterfolge gefeiert. Zudem ist „Die Jury“ verfilmt worden. „Forderung“ („The Rooster Bar“) ist ein Justizdrama über die Welt der Jurastudenten in den USA, die viele Schulden aufbauen und wenig Möglichkeiten besitzen diese jemals zurückzuzahlen – doch drei Studenten drehen den Spieß um. Jetzt folgt „Das Bekenntnis“. Morde aus Liebe und verletztem Ehrgefühl sind völlig unnötig, waren aber in den 1940er Jahren noch nachvollziehbar.

Sprecher: Charles Brauer, geboren 1935, ist durch seine Rolle als Hamburger „Tatort“-Kommissar Brockmöller einem breiten Publikum bekannt geworden. Der vielseitige Schauspieler ist ein beliebter Hörbuchsprecher und hat u.a. allen John-Grisham-Hörbüchern seine Stimme geliehen.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4