Bring Me Home

Drama

„Bring Me Home“ ist das Regiedebüt von Kim Seung-woo, der auch das Drehbuch schrieb und hier eine hochspannende Geschichte nach klassischem Hitchcock-Muster mit einer starken Protagonistin erzählt. Dabei inszenierte er keinen bloßen Rachethriller, sondern auch ein kontroverses und gnadenloses Sozialdrama. „Bring Me Home“ wagt einen Blick in den Abgrund einer Gesellschaft, die von Selbstsucht und Gier verdorben ist. Selbst nahe Verwandte hintergehen einander auf gemeinste Weise für den eigenen Vorteil. Die schockierenden Wendungen des Films werden packend und dramatisch bebildert. Die starke Hauptrolle Jung-yeon wurde mit Schauspielveteranin Lee Young-ae perfekt besetzt. Als kompromisslose und souveräne Protagonistin wurde sie vor allem durch „Lady Vengeance“ von „Old Boy“-Regisseur Park Chan-wook bekannt.

Inhalt

„Bring Me Home“ ist ein emotional packender und schonungsloser Thriller über eine Mutter, die bis an ihre Grenzen geht, um ihr entführtes Kind zu finden. Seit sechs quälenden Jahren sucht die Ärztin Jung-yeon vergeblich nach ihrem vermissten Sohn, der auf einem Spielplatz spurlos verschwand. Völlig unerwartet erhält sie einen anonymen Hinweis, der sie zu einem kleinen Fischerdorf führt. Erst muss sie dafür bezahlen, dann wird es kompliziert. Denn dort wird sie allerdings mit einer Mauer des Schweigens konfrontiert. Die zwielichtigen Bewohner des Dorfes verhalten sich abweisend und behaupten, den Jungen nie gesehen zu haben. Auch der örtliche Polizist verweigert jegliche Hilfe. Ganz auf sich allein gestellt, versucht die verzweifelte Mutter mit allen Mitteln, die Wahrheit über den Verbleib ihres Sohnes zu erfahren. Dabei gerät sie immer tiefer in einen gefährlichen Strudel aus Lügen, Korruption und Gewalt. Etwas hält sie an dem Ort, sie will die Wahrheit wissen, selbst wenn es nicht ihr Sohn sein sollte – doch sie glaubt schließlich fest daran.

Kritik

Es erscheinen relativ gesehen sehr viele südkoreanische Filme in Deutschland als Heimvideos, verglichen mit chinesischen oder japanischen Werken. Erstaunlich ist die menschliche Tragödie, die fast all diese Filme beinhalten. Entweder werden die früheren Besatzer aus Japan extrem negativ dargestellt, wie es die Nazis mit den Nazis in früheren Zeiten so war („Battleship Island“), oder wir erleben andere menschliche Abgründe, wie in „Parasite“, „Pandemie“ oder hier in „Bring Me Home“.

Im Bonusmaterial der BD befinden sich das Making of sowie der Trailer und Filmtipps.

Bring Me Home: Südkorea 2019; Regie: Kim Seung-woo; Darsteller: Lee Yeong-ae, Hae-Joon Park, Won-geun Lee; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 108 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD 5.1, Mandarin DTS-HD 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Busch Media Group. Veröffentlichung Verkauf: 29. Januar 2021.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4