Britta Habekost – Melodie des Bösen

Kriminalroman

Surrealismus, Dadaismus, Paris der 1920er Jahre und ein Serienmörder, der sich Anleihen aus einem Buch bedient. „Stadt der Mörder“ von Britta Habekost ist der Auftakt zu einer Krimiserie aus dem historischen Paris. In „Melodie des Bösen“ wird die Reihe mit Lysanne Magloire und Julien Vioric fortgesetzt. Hat der Polizist Julien Vioric damals den richtigen Täter überführt? Am Ende des letzten Bandes hat er den Polizeidienst quittiert, jetzt kehrt er zurück, auch auf Wunsch seines Bruders, dem Chef der Polizei. Ein Herz liegt auf einem Grabstein. Wem gehörte es und warum liegt es da? Im Jahr 1925 geht es um Musik, der Jazz kommt nach Paris, Farbige leben in Frankreich und werden von einigen nicht gerne gesehen und drangsaliert, zusammengeschlagen und ermordet. Während die Polizei dabei nicht so genau hinsieht, ist es Julien wichtig. Lysanne ist Journalistin und muss um das Leben ihrer Freundin und Kollegin fürchten. Ein spannender Kriminalroman.  

Inhalt

Melodie des Boesen von Britta Habekost

Paris 1925: Während die Klänge von Jazzmusik durch die schmalen Gassen von Montmartre wehen, wird auf dem Friedhof Père Lachaise eine grausame Entdeckung gemacht. Ein menschliches Herz wurde vor Frédéric Chopins Grab niedergelegt. Ermittler Julien Vioric erinnert der groteske Anblick an den einzigen ungelösten Fall seiner Karriere – einen skandalumwitterten Fund vor zwölf Jahren. Seine Recherchen führen ihn in die Kreise junger Exilanten und zur rechtsextremen Action française, die immer wieder gewaltsame Überfälle organisiert – gegen die Farbigen, gegen deren Lebensstil, gegen Jazz-Etablissements. Inmitten des Chaos taucht plötzlich eine weitere Leiche auf und Vioric weiß, dass weitere Tode folgen werden. Bald ist Lysanne in den Fall verwickelt, denn ihre Freundin hatte ermittelt als Journalistin, zum Teil auch gegen den Bruder von Julien, den Polizeichef. Während es weitere Tote gibt, hat Julien bald eine Idee, wer der Täter sein könnte und warum es die Toten gibt. Wobei nicht alle von derselben Person ermordet wurden…

Kritik

Ein sprachlich erfreulich anspruchsvolles Werk, das eine gute Geschichte etwas umständlich erzählt, aber damit punktet. Hier ist sehr viel reingepackt worden, historisch, psychologisch und kriminalistisch. Die beiden Protagonisten sind sympathisch und agieren logisch, schlüssig und ansprechend. Ambivalent, aber in Richtung ziemlich positiv… Lässt sich auf beide Bücher so bewerten. Inhaltlich etwas sperrig, einen dritten Teil würde ich diesmal wohl eher nicht lesen.

Britta Habekost, geboren 1982 in Heilbronn, studierte Literatur sowie Kunstgeschichte und arbeitete unter anderem als Museumsführerin. Schon früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für surrealistische Dichter wie André Breton und Louis Aragon, die sie in ihrem historischen Kriminalroman »Stadt der Mörder« gekonnt durch die Szenerie wandeln lässt. Wenn sie nicht gerade an einem Buch schreibt, reist sie mit ihrem Mann durch Asien. „Melodie des Bösen“ hat 461 Seiten und ist im Penguin Verlag am 19. Oktober erschienen.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4