Charité – Staffel 3

Historien-Serie

„Charité“: französisch für Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Die schwarzen Lettern thronen nicht nur als Name auf dem wohl bekanntesten Krankenhaus Deutschlands, sondern gelten längst als Sinnbild. Die berühmte medizinische Einrichtung blickt auf eine bewegte Geschichte zurück und ist in ihrer über 300 Jahre zählenden Vergangenheit vom Lazarett am Stadtrand zu einer der bedeutendsten medizinischen Einrichtungen Europas herangewachsen und hat Nobelpreisträger und große Persönlichkeiten hervorgebracht. Regisseur Sönke Wortmann setzt mit seiner Event-Mini-Serie „Charité“ im Drei-Kaiser-Jahr 1888 ein. Die mittellose Ida wird als Patientin an der Charité operiert und muss anschließend als Hilfswärterin unter dem bigotten Regiment der Diakonissenoberin ihre Behandlungskosten abarbeiten. Dabei entdeckt sie ihre große Leidenschaft für die Medizin. Im Kontext gesellschaftlichen Wandels, wirtschaftlichen Aufschwungs und revolutionärer medizinischer Forschungen zeigt die Serie dabei nicht nur die Herausforderungen, denen sich die junge Frau stellen muss, sondern auch den Werdegang des renommierten Berliner Hospitals. Nach der erfolgreichen ersten Staffel folgte die zweite, die während des Zweiten Weltkrieges spielt und nun die abschließende dritte zur Zeit des Bau der Berliner Mauer.

Inhalt

Staffel 1: Die mittellose Ida (Alicia von Rittberg) wird als Patientin an der Charité operiert und muss anschließend als Hilfswärterin unter dem bigotten Regiment der Diakonissenoberin Martha ihre Behandlungskosten abarbeiten. Die Tochter eines Arztes hatte es in der Vergangenheit nicht leicht. Mit 14 verlor sie ihre Eltern, ihr Vormund hat ihr Vermögen veruntreut, jetzt steht sie vor dem Nichts, dabei hätte sie so große Träume. Ein Medizinstudium wäre großartig, ist Frauen zu der Zeit aber verboten. Sie entdeckt nicht nur ihre große Leidenschaft für die Medizin. In einer Zeit, in der Frauen kaum ein Recht auf höhere Bildung haben, geht sie als ungewöhnlich freier und rebellischer Geist unbeirrbar ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Sie trifft dabei auf herausragende Mediziner wie Rudolf Virchow (Ernst Stötzner), Robert Koch (Justus von Dohnányi), Emil von Behring (Matthias Koeberlin) und Paul Ehrlich (Christoph Bach), die alle in starker Konkurrenz zueinander Medizingeschichte schreiben sollten. Es ist eine Zeit der Umbrüche in der Medizin, in der viel experimentiert wird, aber die vor allem große Fortschritte bringt.

Staffel 2: Anni (Mala Emde) studiert während des Zweiten Weltkriegs Medizin an der Charité und ist überzeugt von der Rassen-Ideologie der Nazis. Sie erwartet freudig ein Kind des angesehenen Kinderarztes Dr. Artur Waldhausen (Artjom Gilz). Als sich jedoch ausgerechnet das Baby des „arischen Vorzeigepaares“ nach der Geburt nicht normal entwickelt, müssen sie schwere Entscheidungen treffen. Prof. Dr. Ferdinand Sauerbruch (Ulrich Noethen) führt spektakuläre Operationen durch, assistiert von seiner deutlich jüngeren Frau Margot und dem zwangsverpflichteten Franzosen Dr. Adolphe Jung. Sauerbruch wird immer wieder um Hilfe gebeten, etwa von seinem ehemaligen Kollegen Karl Bonhoeffer, dessen Schwiegersohn Hans von Dohnanyi in der Charité Schutz vor der NS-Justiz finden soll. Gleichzeitig treibt der Leiter der Psychiatrie, Max de Crinis, das Euthanasieprogramm voran. Je mehr der Krieg sich Berlin nähert, desto dramatischer wird die Situation an der Charité. Die Stunde Null wird mit Angst und Hoffnung erwartet.

Staffel 3: Unter der Leitung des herausragenden Serologen und Gerichtsmediziners Prof. Otto Prokop (Philipp Hochmair) forscht Dr. Ella Wendt (Nina Gummich) nachts an einem Verfahren zur Krebsfrüherkennung. Tagsüber stemmt sie mit ihrem ehemaligen Kommilitonen Dr. Alexander Nowack (Max Wagner) den Klinikalltag auf der Inneren Station. Doch die politischen Ereignisse erschüttern das gegenseitige Vertrauen. Besonders als Ella sich zunehmend auf den Chirurgen Dr. Curt Bruncken (Franz Hartwig) einlässt, der sie mit seinem Freiheitsdrang und seiner rebellischen Art fasziniert. Dem gegenüber steht Kinderärztin und Sozialistin Ingeborg Rapoport (Nina Kunzendorf), die mit ihrem visionären Ansatz, die Säuglingssterblichkeit zu senken, mit dem konservativ denkenden Gynäkologen Prof. Helmut Kraatz (Uwe Ochsenknecht) aneckt.

Kritik

Die ARD-Miniserie hat auch in der drittenn Staffel sechs Episoden und wurde bereits im Fernsehen, in der ARD ausgestrahlt. Die Serie ist hervorragend, kann locker mit der ebenfalls sehr starken Serie „The Knick“ mithalten. Ein Sittengemälde wie es die Briten nicht besser machen könnten, zumal mit echten historischen Figuren und deren Schaffen. Die Einschaltquoten sind bei über 20 Prozent Marktanteil noch immer stark. 

Im Bonusmaterial befinden sich die Audiodeskription sowie Filmtipps.

Charité – Staffel 3: D 2020; Regie: Christine Hartmann; Darsteller: Nina Gummich, Nina Kunzendorf, Philipp Hochmair, Uwe Ochsenknecht, Max Wagner, Franz Hartwig, Uwe Preuss, Patricia Meeden, Anatole Taubman, Hildegard Schroedter, Muriel Bielenberg; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 293 Minuten, 6x 49 Min.; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©2021 LEONINE Studios. Veröffentlichung Verkauf: 19. Februar 2021.

Bewertung: 8,4/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4  – Anspruch: 3/4