Der Palast

Drama / Ost-West-Mini-Serie

Anfang des Jahres wurde die Miniserie „Der Palast“ auf ZDF ausgestrahlt. In drei bzw. sechs Teilen als Heimvideo mit derselben Lauflänge. Zwillingsschwestern, dei kurz nach der Geburt voneinander getrennt worden sind, erfahren erst im Alter von 27 Jahren von der Existenz der anderen. Die eine wächst in der DDR auf, wird zur Tänzerin, die anderen in Westdeutschland, in Bamberg, wo sie im Familienunternehmen Verantwortung übernimmt. Auf der größten Theaterbühne der Welt, im glamourösen Milieu des Showbusiness, wird dramatisch und emotional, musikalisch und erotisch, unterhaltsam und komödiantisch über das Leben in der DDR erzählt. „Der Palast“ ist aber vor allem eine Geschichte über Menschen in einem getrennten und sich verändernden Deutschland Ende der 1980er Jahre. Einheit entsteht durch die Anerkennung des Trennenden und Respekt für die Biografie des anderen. Davon erzählt diese Geschichte. Ein bewegendes Drama über zwei sehr unterschiedliche und doch gleiche Frauen.

Inhalt

Berlin, Hauptstadt der DDR, 1989: Im Friedrichstadt-Palast wird zum 40. Jahrestag der Republik eine große Geburtstagsshow einstudiert. Chris (Svenja Jung), Tänzerin im Ensemble, tanzt ihr erstes eigenes Solo. Plötzlich steht sie ihrer Doppelgängerin gegenüber. Marlene (Svenja Jung) ist ihre bis dahin vollkommen unbekannte Zwillingsschwester aus dem Westen, aus Bamberg, die dort beruflich tätig war. Zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, prallen aufeinander. Marlene und Chris lernen sich kennen, rätseln über ihre Verwandtschaft und warum ihre Eltern, ihnen nie etwas sagten. Die beiden Schwestern tauschen kurzerhand ihre Rollen, täuschen ihre Familien, ihre Kollegen und Freunde, gelangen dabei an ihre emotionalen Grenzen, gehen unter den politischen Gegebenheiten ein enormes Risiko ein und haben doch auch bei diesem Abenteuer den größten Spaß. Sie lernen diejenigen kennen, die sich tot glaubten oder gar nicht von deren Existenz wussten. Das Täuschung-Manöver misslingt, doch für die Frauen ist es ein Gewinn, mit einem Risiko – denn in die Rolle der jeweils anderen können sie nur optisch schlüpfen, inhaltlich sind sie aufgeschmissen.

Kritik

Eine deutsche Ost-West-Geschichte, nett erzählt, mit einer bewegenden Rückblende in die Vergangenheit, in der sich zwei Menschen unterschiedlicher Herkunft und politischer Vorstellungen ineinander verlieben und Kinder produzieren. Das Verschweigen haben beide gemeinsam, doch die jungen Frauen sind zufrieden mit ihren Leben, bis sie voneinander erfahren und das alles verändert…

Im Bonusmaterial befinden sich die Hörfilmfassung, ein 4-seitiges Booklet sowie der Trailer und Filmtipps.

Der Palast: D 2021; Regie: Uli Edel; Darsteller: Svenja Jung, Heino Ferch, Anja Kling, Katia Fellin, Nicolas Wolf, Inka Friedrich, August Wittgenstein, Luise Befort; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 255 Minuten, 6x 43 Min.; Sprachen: Deutsch MA 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 1,78:1 (16:9 letterboxed); Vertrieb: ©Highlight Communications / Constantin Film / Universal Pictures. Veröffentlichung Verkauf: 13. Januar 2022.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4